Oberbarmen: Hoffnung für alte Post?
Das Gebäude an der Rittershauser Brücke steht schon länger leer. Das Quartierbüro sieht jetzt aber die Chance auf eine Vermietung.
Oberbarmen. Seit beinahe zwei Jahren laufen die Vorbereitungen für die Umfeldgestaltung Berliner Platz. Doch das alte Postgebäude am Oberbarmer Bahnhof blieb bislang außen vor: Denn die Besitzverhältnisse der zweistöckigen Immobilie, die seit Sommer 2016 leer steht, waren lange unklar, einen richtigen Ansprechpartner hatten die Planer nicht. Doch jetzt scheint sich eine Zukunft für das prominent gelegene Gebäude abzuzeichnen, wie das VierZwoZwo-Quartierbüro mitteilt. Immobilienverwalter Aydin Orhun, der selbst aktiv im Stadtteil ist, hat die Vermarktung des Gebäudes vom Eigentümer übernommen.
Stefanie Rolf, die zuständige Quartiermanagerin für den Berliner Platz, kennt die Pläne für die Umfeldgestaltung und weiß auch, dass die alte Post vor der Rittershauser Brücke dabei eine wichtige Rolle spielen könnte. Deshalb freut sie sich über die Neuentwicklungfür das rund 680 Quadratmeter große freistehende Haus. „Aydin Orhun ist aktiv im Bürgerforum und arbeitet engagiert im Stadtteil mit, zum Beispiel gehört er zum Beirat des Verfügungsfonds.“ So kenne er die Wünsche und Bedürfnisse im Quartier.
„Wer eine Idee hat, wer oder was in das Gebäude einziehen könnte, kann sich gern bei mir melden“, wirbt Aydin Orhun. Er vertritt nun den Eigentümer, einen Wuppertaler Privatmann, und sagt über diesen: „Er möchte Oberbarmen mit der Vermietung etwas Gutes tun.“ Daher könnten sich auch die Oberbarmer mit ihren Vorschlägen einbringen.
Parallel hat der Verwalter bereits Firmen wie Lebensmittel- oder Drogeriemarktketten angeschrieben, ob sie Interesse an dem Gebäude hätten. Auch eine Skizze für eine mögliche Außengastronomie liegt Orhun schon vor.
Erfolge gibt es bislang aber noch nicht zu vermelden. Die „großen Drei“ im Drogeriemarkt-Bereich hätten abgesagt. „Ihnen ist das Ladenlokal zu klein“, erklärt Orhun gegenüber der WZ. Mit anderen Betreibern liefen aber noch Gespräche. Ein Konzept gab es bereits für eine Bäckerei mit Café. Aber auch diese Planung hätte sich kurzfristig zerschlagen. Orhun hofft, dass sich aber vielleicht ein andere Betreiber für ein Café findet.
Er bleibt optimistisch, dass sich die Immobilie bald vermieten lässt. Der Zustand des Gebäudes sei „akzeptabel“, sagt der Verwalter. „Aber es ist nun mal eine alte Post.“ Es müsste für eine neue Nutzung auf jeden Fall umgebaut werden — das dürfte kosten. „Dazu ist der Eigentümer aber bereit.“
Dass die Lage der alten Post optimal ist, finden eigentlich alle Beteiligten. Bis zu 6000 Personen am Tag nutzten den Nahverkehr, also Busse und Schwebebahn, hat Orhun von den Wuppertaler Stadtwerken erfahren. Hinzu kämen die Bahnpendler. „Sie alle kommen an dem Gebäude mehr oder weniger direkt vorbei“, so Orhun.
Die Daumen drückt Christel Simon, Bezirksbürgermeisterin und selbst im Vorstand des Bürgerforums. Dass es mit Orhun jetzt einen Ansprechpartner gebe, sei positiv. „Ich würde mir dort etwas Schönes wünschen“, sagt Simon, die auch eine Bäckerei mit Café favorisiert. „Oder ein Restaurant, vielleicht in Verbindung mit einem Hotel.“ Eine entsprechende Idee habe es bereits gegeben, erinnert sich Simon. est