Pinguin-Nachwuchs: Flauschige Sensation im Wuppertaler Zoo
Erstmals schlüpfte ein Wuppertaler Pinguin auf natürliche Weise.
Wuppertal. Für René Metzel sind sie „die beiden Amis“, aber das traute Paar hat auch richtige Namen: Bush und Washington. Anders ergeht es ihrem Nachwuchs — denn der Königspinguin, der am 3. September im Wuppertaler Zoo aus dem Ei schlüpfte, ist noch nicht getauft.
Dabei hat es der mittlerweile schon stattliche Vogel zu einem Rekord geschafft: Er ist der erste Königspinguin des Wuppertaler Zoos, der nicht per künstlicher Aufzucht zur Welt kam. „Ich bin überrascht, wie schnell er gewachsen ist“, sagt Metzel. Das gehe bei der künstlichen Brut nicht so rasch.
Da hat sich die Investition in die Pinguin-Anlage gelohnt“, befindet Zoodirektor Ulrich Schürer. Die neue Umgebung nämlich trägt unter anderem dazu bei, dass gelegte Eier nicht mehr so leicht von einer Kante fallen und zerbrechen.
Seit mittlerweile eineinhalb Wochen steht der junge Vogel unter Beobachtung. Seine menschliche Begleiterin heißt Vivienne Dobrzinski und ist Zoologie-Studentin an der Bochumer Universität. Inzwischen gelingt ihr, was der einfache Besucher nicht schafft: Sie kann die Pinguine des Geheges unterscheiden und weiß genau, wer die Eltern sind, die nach den amerikanischen Präsidenten benannt wurden.
Die exakte Beobachtung durch Dobrzinski und Metzel erbrachte auch die Erkenntnis, dass der kleine Pinguin nicht nur von den Eltern gefüttert wird. „Das war zumindest im Wuppertaler Zoo bisher nicht bekannt.“
Mit dem Schlüpfen aus eigenem Antrieb und der Fütterung durch die Herde hat der Jungpinguin bereits zwei Hürden genommen. Eine dritte wird die Mannschaft des Zoos noch langfristig beschäftigen. „Er darf nicht ins Wasser fallen“, sagt Metzel. Denn das Element, das natürlicher Lebensraum der Pinguine ist, stelle für Jungtiere eine Gefahr dar. Erst mit etwa einem Jahr bekommen sie das Gefieder, das ihnen Schwimmfähigkeit verleiht.