Auszeichnung der schönsten Grünoasen Prämierte Wuppertaler Kleingärten – mehr als nur einfache Parzellen

Wuppertal · Der Kleingartenverein Böhlerfeld ist der Gewinner des Wettbewerbs.

 Dariusz Malecki (r.), Arbeitsminister des Kleingartenvereins Böhlerfeld, nimmt die Urkunde entgegen. Dahinter Fred Dahlbüdding.

Dariusz Malecki (r.), Arbeitsminister des Kleingartenvereins Böhlerfeld, nimmt die Urkunde entgegen. Dahinter Fred Dahlbüdding.

Foto: Matthi Rosenkranz

Kleingärten sind seit langem ein fester Bestandteil des urbanen Lebens in Deutschland. Sie bieten nicht nur einen Rückzugsort inmitten der Stadt, sondern fördern auch Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Naturschutz. Für viele sind es grüne Oasen, Kritiker sehen sie aufgrund von Voreingenommenheit häufig als altmodisch und spießig an. Diese Vorurteile widerlegt der „Stadtverband Wuppertal der Gartenfreunde“ mit seiner jährlichen Preisverleihung im Anlagenwettbewerb. Dadurch soll nicht nur ein stadtinternes Ranking entstehen, sondern auch bewusstgemacht werden, „wie viele Begeisterte es weiterhin aus gutem Grund für Kleingartenvereine gibt“, so Fred Dahlbüdding, Vorsitzender des Stadtverbands.

In diesem Jahr wurden die besten acht Kleingartenvereine der Stadt zum 62. Mal für ihre herausragende Arbeit ausgezeichnet. Die insgesamt 116 Vereine zeigten nicht nur kreative und naturnahe Gartenkonzepte, sondern auch starke Gemeinschaftsarbeit und Bewusstsein wie auch Engagement für ökologische Nachhaltigkeit.

Kleingartenverein Böhlerfeld wurde Gewinner

Platz acht belegt hierbei der Kleingartenverein Bayer, gefolgt vom KgV Am Missionsberg. Den sechsten Platz erhielt der KgV Kleefeld, den fünften Platz der KgV Waldfrieden und den vierten Platz der Verein am Scharpenacker Weg. Unter die Top 3 schaffte es der KgV Sonnenblick, knapp hinter KgV Langerfeld. Gewinner des Anlagenwettbewerbs 2024 ist der Kleingartenverein Böhlerfeld. Die achtbesten Vereine erhielten neben einer Urkunde und Geld auch gentechnisch unverändertes Saatgut, das nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch weiterentwickelt werden kann. Neben den acht besten Vereinen wurden auch Bezirkspreisträger sowie fünf Sonderpreise in bestimmten Kategorien ausgezeichnet. Die insgesamt 116 Kleingartenvereine werden abhängig ihrer Leistung in die Gruppen A, B und C aufgeteilt. Hierbei sind in der Gruppe A die Bestplatzierten. Das Ranking basiert auf einem umfassenden Bewertungssystem, das sich über elf verschiedene Kriterien erstreckt. Die Bewertungskommission vergibt für jedes dieser Kriterien bis zu 30 Punkte. Zu den bewerteten Aspekten gehören unter anderem die Baudisziplin, die Sauberkeit und Pflege der Hecken sowie ökologische Besonderheiten wie Kräutergärten oder Insektenhotels.

Fred Dahlbüdding bedauert, dass es oftmals an Kommunikation zwischen Pächtern und Vereinen mangelt und so viele Pazellenbesitzer nicht über den Wettbewerb in Kenntnis gesetzt wurden. „Ich würde mir wünschen, dass Kleingartenvereine der Gruppe C mit mehr Engagement und Motivation gärtnern, um so aufsteigen zu können“, sagt er zuversichtlich.

Regina Küchler ist seit 2018 stellvertretende Vorsitzende des Verbands und Vertreterin des Kleingartenvereins Böhlerfeld, dem Gewinner des Anlagewettbewerbs. Sie befürwortet, dass sich die Klientel der Pächter verjüngt und hofft, dass weiterhin mehr junge Leute das Potenzial eines Kleingartens erkennen. „Letztendlich sind das alles Grünflächen für Wuppertal.“ Die Preisverleihung entspricht ihrer Meinung, dass Kleingärten mehr sind als nur gepflegte Parzellen. „Sie sind lebendige Beispiele für eine moderne und zukunftsorientierte Gartengestaltung“, erklärt sie.