Kunstwerke von Susanne Meier zu Eissen-Rau Strichcodes erzählen in der Ausstellung am Wuppertaler Arrenberg Geschichten

Wuppertal · Die Vernissage am vergangenen Sonntag war gut besucht.

 Susanne Meier zu Eissen-Rau  zeigt Arbeiten aus der Serie „haptic barcodes“ im Eckraum.

Susanne Meier zu Eissen-Rau zeigt Arbeiten aus der Serie „haptic barcodes“ im Eckraum.

Foto: JA/Andreas Fischer

Am Sonntag eröffnete Susanne Meier zu Eissen-Rau im Rahmen einer gut besuchten Vernissage ihre Ausstellung „Color Codes“. Im Kunstraum Eckart am Arrenberg zeigt sie hauptsächlich Arbeiten aus ihrer Serie „haptic barcodes“, bestehend aus spannenden Farbkombinationen.

Beim Besuch der WZ, ein paar Tage vorher, hängt die Malerin ihre Bilder in dem früheren Eckladen an der Simonsstraße auf. Der helle, lang gestreckte Raum, in den das Licht von der Nord- und Ostseite fällt, ist ideal für diese „Color Codes“. Die starken Farbkompositionen in Mischtechnik mit Öl und Acryl kommen gut zur Geltung. Zwei großformatige Arbeiten mit farbigen Strichcodes hat die Künstlerin schon 2007 gemalt, zwei andere vor etwa fünf Jahren. Diese Arbeiten leben vom Farbauftrag, vom „Farbe–an–sich–Kontrast“, von der Wirkung reinbunter Farben in höchster Intensität. Das Auge springt auf die Strichcodes, entdeckt Übersprünge, stellt sie selbst her, schafft eigene Fortsetzungen.

Weitere Bilder im Format 30 x 30 cm sind erst 2023/24 entstanden. Manche enthalten starke Kontraste, andere sind eher in Pastellfarben gehalten. Außer wasserlöslichen Farben, Öl, Fettfarben, Acryl und anderen Malmitteln hat Susanne Meier zu Eissen-Rau hier Sand, Sägemehl, Zement, Bindemittel und Seidenpapier eingesetzt. So sind spannende Strukturen – „haptic barcodes“ – entstanden, die sich ertasten lassen. Was aber in der Ausstellung nicht unbedingt erwünscht ist. Die Bilder hängen in 4er-, 8er- und 9er- Gruppen. Waagerecht und senkrecht lassen sich immer andere Rhythmen entdecken, die kleinen Quadrate könnten jederzeit anders kombiniert werden.

„Ich habe immer Farbcodes im Fokus gehabt“, erklärt die Malerin. „Der Anfang ist geplant, der Schwerpunkt liegt auf der Farbgebung, dann darf passieren, was passiert, aber es muss eine Melodie ergeben“, sagt sie. Die Striche der Farbcodes hat sie überwiegend freihändig ohne Begrenzung gezogen. Auch kleinere Bilder brauchten oft drei Wochen bis zur Fertigstellung. Susanne Meier zu Eissen-Rau nimmt sich Zeit für den Trocknungsprozess der unterschiedlichen Materialien. Entstanden sind Bilder mit anregenden Rhythmen, Strukturen und Farbaufträgen. Strichcodes sind abstrakt, können aber auch etwas Warmes oder Kaltes, Fernes oder Vertrautes wiedergeben, können Erinnerungen an Berge und Meer wecken, Geschichten erzählen und Emotionen vermitteln.

Die in Münster geborene Künstlerin Susanne Meier zu Eissen-Rau absolvierte nach dem Studium der Germanistik und Sozialwissenschaften ein Kunststudium an der Kunstakademie Münster. Seit 14 Jahren lebt und arbeitet sie in Wuppertal.