Oberbarmen Wuppertaler planen Sozialwohnungen
Oberbarmen · Sabine Tunnat-Seidel und ihr Mann Ralf wollen auf einem Teil des Luhns-Geländes investieren.
. Große Pläne für das Luhns-Gelände: Läuft alles nach Plan, könnte das ehemalige Verwaltungsgebäude an der Schwarzbach 91 schon bald zum Wohnhaus umgebaut werden. Doch um hochpreisige Eigentumswohnungen und Appartements im Luxussegment geht es Sabine Tunnat-Seidel und ihrem Mann Ralf bei ihrer Investition in Oberbarmen nicht, wie sie berichten: „Sondern um bezahlbaren Wohnraum in ansprechendem Altbau-Ambiente“: Die beiden Wuppertaler haben das rund 2700 Quadratmeter große Areal mit dem renovierungsbedürftigen Hauskomplex im vergangenen Herbst für rund 500 000 Euro erworben, so Sabine Tunnat-Seidel: Entstehen sollen geförderte Wohnungen, Inklusion spiele dabei eine wichtige Rolle.
Der Plan: sieben Wohnungen in unterschiedlichen Größen
Und: „Wir wollen aus etwas Altem etwas Neues schaffen und keine neue Fläche verbrauchen.“ Auch sei wichtig, dass der Charakter des historischen Gebäudes nach dem Umbau möglichst erhalten bleibe. Sieben Wohnungen in unterschiedlicher Größe sind vorgesehen, vom Single-Appartement bis zur geräumigen Bleibe für Familien mit Kindern.
Doch bis es soweit ist, muss noch einiges getan werden im dreistöckigen Gebäude mit seinen hohen Decken. Mehr als 100 Jahre alt ist das Haus und enorm renovierungsbedürftig. Feuchtigkeit und Brände haben dem betagten Gemäuer zugesetzt, „viele Wände, das Dach und alle Fenster müssen erneuert werden“, so Tunnat-Seidel. Vom Aufwand wollen sich die Käufer aber nicht schrecken lassen, und sie arbeiten zusammen mit Architektin Susann Köhler bereits an der Umsetzung ihrer Ideen. Seit Januar laufen die Vorbereitungen, vor allem Aufräumarbeiten. Zuvor seien etliche Genehmigungen notwendig gewesen, der bürokratische Aufwand ist nicht ohne, sagt Tunnat-Seidel. Sie lobt die Zusammenarbeit mit der Verwaltung insgesamt – man fühle sich mit dem Projekt gut betreut.
Bezirksbürgermeisterin begrüßt die Pläne für die Schwarzbach
In Oberbarmen finden die Pläne bereits Zustimmung: „Sollte das Vorhaben konkret werden, so wäre das eine sehr gute Nachricht für den Stadtteil“, sagt Bezirksbürgermeisterin Christel Simon (CDU) im Gespräch mit der WZ. Es habe ja schon einige Ideen für das große Fabrik-Areal gegeben, „aus denen dann leider doch nichts geworden ist“. Von daher sehe man den Plänen mit Interesse entgegen, so Simon. Besonders begrüßenswert sei, dass es sich um Sozialwohnungen handeln würde, betont die Bezirksbürgermeisterin: „Denn die brauchen wir in Oberbarmen ganz besonders.“
Direkter „Nachbar“ des Gebäudes ist der große Fabrikanbau. „Natürlich würden wir uns wünschen, dass sich auch dafür ein Käufer findet, der etwas daraus macht“, sagt Tunnat-Seidel. Die Lage des Wohnprojekts fast direkt an der Nordbahntrasse sei jedenfalls ideal – und öffentliche Verkehrsmittel sind in fußläufiger Nähe ebenfalls erreichbar.
Balkone sind am Gebäude zurzeit nicht vorhanden, es wäre sehr aufwändig, sie anzubauen, sagt die Investorin. Doch sollte es mit der geplanten Dachterrasse klappen, dürfte es sich um die wohl größte und sonnigste im Umfeld handeln.