Salafisten: Kommt die Kündigung?
Polizei beobachtet Immobilie an der Klophausstraße.
Barmen. Seit gut drei Wochen beobachten Polizei und Verfassungsschutz einen Salafisten-Treff an der Klophausstraße: In der ersten Etage im rückwärtigen Anbau einer Backsteinfabrik soll laut Polizei ein Schulungszentrum für radikale Muslime entstanden sein. Doch möglicherweise hat sich das Thema schon in diesem Jahr wieder erledigt: Nach WZ-Informationen überlegt der Vermieter, seinen neuen Mietern schnellstmöglich zu kündigen. Über Termine beziehungsweise Fristen ist bislang nichts bekannt.
Hintergrund: Offenbar wusste der Besitzer der eher unscheinbaren Immobilie gar nicht, an wen er die Räumlichkeiten — sie sollen eine Größe von etwa 100 Quadratmetern haben — vermietet hat. Darüber wurde er vor gut zwei Wochen von der Polizei informiert.
Die hält sich bei dem Thema zurück. Man habe bezüglich der neuen Mieter bislang keinerlei Beschwerden oder Anzeigen von Anwohnern oder Mitbenutzern des mehrstöckigen Areals vorliegen. Die Lage an der Klophausstraße wird dementsprechend als „vollkommen ruhig“ bezeichnet.
Nach wie vor werde der neue Salafisten-Treffpunkt vorwiegend am Wochenende an Freitagen und Samstagen besucht. Kurz nach der Eröffnung sollen dort an die hundert Besucher gekommen sein — beäugt von den Verfassungsschützern. Dem Vernehmen nach lässt das Interesse mittlerweile allerdings nach. Unter der Woche werde das Schulungszentrum an der abgelegenen Klophausstraße kaum frequentiert.
Dass die vom Verfassungsschutz als extremistische Konvertiten eingestuften Pierre Vogel und Sven Lau dort nach der Eröffnung vor drei Wochen erneut aufgetreten sind, kann die Polizei bislang nicht bestätigen. Man sei allerdings auch nicht rund um die Uhr vor Ort. Angesichts der Kontakte in die bundesweite Extremisten-Szene werde man die Immobilie weiter im Visier haben.