SPD: Manfred Zöllmer will es ein drittes Mal wissen
Die Wuppertaler Sozialdemokraten schicken zur Bundestagswahl Manfred Zöllmer gegen Peter Hintze (CDU) ins Rennen. Zweimal hatten sie damit bereits Erfolg.
Wuppertal. Geschichte wiederholt sich - und deshalb ist die Aufstellung von Bundestagskandidaten in Wuppertal eine eher unaufgeregte Sache mit vorhersehbarem Ausgang. Sollte man zumindest meinen: Denn bisher gilt: Der SPD-Kandidat Manfred Zöllmer holt in der sozialdemokratischen Hochburg den großen Wahlkreis 103 direkt, sein CDU-Konkurrent Peter Hintze zieht den Kürzeren und dennoch in den Bundestag ein, weil er über die Landesliste abgesichert wird. Alles, was da sonst noch wählbar ist, spielt eine untergeordnete Rolle.
So soll es auch im Herbst 2009 laufen, kalkuliert die SPD. Doch die kann sich ihrer Mehrheiten längst nicht mehr sicher sein, schon gar nicht bei Bundestagswahlen. Womöglich muss Zöllmer das Desaster der SPD im Bund ausbaden, sein Sieg ist also alles andere als gesetzt.
Die Wahl Zöllmers zum Kandidaten der Wuppertaler SPD (73 von 95 Stimmen) auf der Delegierten-Konferenz ist deshalb mit einer großen Erwartungshaltung verbunden, die dem Pädagogen einiges abverlangen dürfte. Kämpferische Reden gehören nicht zu den Stärken des fleißigen Bundestagsabgeordneten. Zwar zeigte er auf dem Parteitag deutlich bessere Qualitäten als Jürgen Kucharczyk, der den Wahlkreis 104 (Remscheid, Solingen, Cronenberg, Ronsdorf) vertreten will, aber ein Peter Hintze ist ihm im direkten Schlagabtausch allemal gewachsen.
Also entscheiden die Themen und die großen Köpfe. Zöllmer gewinnt, wenn Steinmeier siegt. Da wird der Wuppertaler wenig ausrichten können. Bis dahin gilt es, Selbstbewusstsein und Sattelfestigkeit bei allen bundespolitischen Themen zu demonstrieren. Vor den Genossen in der Else Lasker-Schüler-Gesamtschule redete sich Zöllmer für den Wahlkampf schon mal warm, schlug ein Bogen vom Verbraucherschutz (seinem Schwerpunkt) zur internationalen Finanzkrise. Für ihn gibt die Geschichte der SPD Recht. Privat vor Staat hat ausgedient - genau wie es die Sozialdemokraten prophezeit hätten. Die SPD hat die richtigen Rezepten. Von den Genossen gab es Applaus, jetzt müssen noch die Wuppertaler überzeugt werden.
Peter Hintze ist übrigens bereits im Juni von der CDU als Kandidat aufgestellt worden.