150 neue Stellflächen sollen Parknot lindern
Das Helios-Klinikum hat ein neues Parkhaus an der Heusnerstraße gebaut. Doch viele Mitarbeiter parken dennoch auf der Straße.
Barmen. „Ich kenne kaum einen Arbeitgeber in Wuppertal, dem die Belange der Anwohner so am Herzen liegen wie dem Helios-Klinikum“, lobt Barmens Bezirksbürgermeister Hans Hermann Lücke das Universitätsklinikum an der Heusnerstraße. Die Parkplatzsorgen der Anwohner haben die Klinikleitung auch dazu bewogen, auf dem Gelände für rund eine Million Euro ein weiteres Parkhaus zu errichten, das mit 150 Stellplätzen 300 Mitarbeitern Parkraum bietet. Dadurch soll die Situation der Anwohner in den umliegenden Straßen entlastet werden.
„Das Parkhaus ist ein neuer Baustein in unseren Bemühungen, unseren Teil für eine Verbesserung vor Ort beizutragen“, erklärt der Klinikgeschäftsführer Marc Baenkler und weist darauf hin, dass zwischenzeitlich rund 900 Mitarbeiter eine Parkberechtigung für das Gelände haben. Außerdem stünden weitere 220 Parkplätze für Patienten und deren Besuchern zur Verfügung.
Was auf den ersten Blick wie ein Geschenk für die Anwohner der umliegenden Straßen aussieht, birgt aber auch seine Tücken. „Viele Mitarbeiter des Klinikums und auch viele Besucher möchten die Gebühren für das Parkhaus gerne sparen und stellen ihre Fahrzeuge trotzdem in den schmalen Anwohnerstraßen ab“, weiß Hans Hermann Lücke, der als Anwohner derartige Probleme aus eigener Erfahrung zur Genüge kennt.
Bei dem spontanen Vorschlag, dass die Klinik ihrem Personal die Parkplätze, deren Gebühren sich nach den Einkommensverhältnissen der Nutzer richten, doch kostenfrei zur Verfügung stellen könne, gibt Lücke steuerliche Gründe zu bedenken: „Da handelt es sich dann um geldwerte Vorteile, die entsprechend zu Buche schlagen“, so Lücke, der aber auch noch auf andere Widrigkeiten hinweist.
„Hier in den Straßen und auf dem Robert-Koch-Platz vor dem Krankenhaus sind auch diverse Anwohnerparkplätze geschaffen worden, die sich jeweils vier PKW-Besitzer aus dem Viertel teilen müssen. Die haben natürlich ihre Berechtigungs-Plaketten, die ihnen aber wenig nützen, wenn ihr Platz von einem Klinikbesucher zugestellt ist. Auch ist es nicht erlaubt, den eigenen Parkplatz dem Besuch von außerhalb zur Verfügung zu stellen“, erklärt der Barmer Bürgermeister.
Das Ordnungsamt ist angewiesen, die Einhaltung der Parkvorschriften streng einzuhalten und widrigenfalls „Knöllchen“, also Strafzettel, auszustellen, was auch nicht gerade zu Verbesserung der allgemeinen Stimmung beiträgt.
Probleme also, für die es keine Patentlösung gibt, es sei denn, dass die Besucher die von den Anwohnern angemieteten Parkplätze respektieren, Gebühren für selbst frequentierte Parkplätze bezahlen oder längere Fußwege bis zum Krankenhaus in Kauf nehmen, was aber nicht der allgemeinen Lebenserfahrung entsprechen dürfte.
Im ersten Quartal des kommenden Jahres möchte das Klinikum die Anwohner erneut einladen, um zu erkunden, welche Auswirkungen das neue Parkhaus auf die allgemeine Situation rund um das Helios-Krankenhaus hat.