„Bei uns in der Mählersbeck wird nach wie vor gerast“
Für 7500 Euro wurden Verkehrsinseln gebaut, um in der Tempo-30-Zone die Fahrer zu bremsen. Ohne Erfolg, sagen viele Anwohner.
Nächstebreck. Sabine Herndler macht sich Sorgen. Und nicht nur sie. „Bei uns in der Mählersbeck wird nach wie vor gerast“, sagt die Wuppertalerin. Sie wirft einen Blick auf die sechs neuen Asphalt-Inseln, die gut 7500 Euro gekostet haben und das eigentlich ändern sollen. „Hier ist es aber nicht besser geworden.“
Sabine Herndler weiß, wovon sie spricht. „Mein Opa hat das Haus hier gebaut“, sagt die Anwohnerin, die seit 18 Jahren in der Mählersbeck zu Hause ist.
Um Raser in der Tempo- 30-Zone zu bremsen, hat die Stadt nach einer Bürgeranfrage zunächst die Geschwindigkeiten gemessen: Bergab, Richtung Freibad, waren fast 34 Prozent zu schnell unterwegs, bergauf gut 17 Prozent aller Fahrer. „Der Schnellste fuhr 95 Stundenkilometer“, berichtet Stadtsprecherin Martina Eckermann.
So folgte ein Ortstermin, bei dem den Anwohnern der Häuser 113 bis 138 Pläne für die neue Verkehrsberuhigung vorgestellt wurden: An sechs Stellen engen asphaltierte Verkehrsinseln nun die Fahrbahn ein. Ziel: Durch den Gegenverkehr sollen Raser gebremst werden.
„Bringt nichts“, meint Siegward Naber beim WZ-Ortstermin. Das sei „ein sportlicher Anreiz“ für Autofahrer, die Hindernisse möglichst schnell hinter sich zu bringen. „Hier wird jetzt Slalom gefahren“, sagt auch Anja Hampe. „Drei unserer Katzen wurden schon überfahren.“
Laut Stadt sind Schwellen direkt auf der Fahrbahn — sie sind im oberen Bereich der Mählersbeck installiert — juristisch gesehen mittlerweile problematisch, weil sie zu Schäden an Fahrzeugen führen können. Zudem müsse gewährleistet sein, dass Traktoren mit Anhängern und Rettungswagen nicht behindert werden.
Die Anwohner lassen nicht locker — zumal die Freibad-Saison ansteht und damit wieder mehr Verkehr. Sie beobachten, dass selbst Eltern, die ihren Nachwuchs zum benachbarten Kindergarten und in die Schule bringen, zu schnell unterwegs sind. Längst wurden aus Sorge um die Kinder eigene Warntafeln aufgehängt.
Ein Kritikpunkt ist auch das Verkehrsschild, das bergab auf eine Rechts-vor-links-Kreuzung hinweist. Markus Ohl zeigt auf ein Auto, das gerade eben noch abbremst, um einem Wagen die Vorfahrt zu lassen: „Das Schild da hängt viel zu hoch.“