DRK–Bereitschaft: Protest gegen die Aufgabe des Standorts

Der Kreisverband hat entschieden, die örtlichen Bereitschaften an der Hünefeldstraße in Unterbarmen zu konzentrieren.

Cronenberg. Kommt nach 116 Jahren jetzt das Aus für die DRK-Bereitschaft Cronenberg? Der Kreisverband hat entschieden, die örtlichen ehrenamtlichen Bereitschaften in einem geeigneten Objekt in der Hünefeldstraße in Unterbarmen zu konzentrieren.

Inzwischen wurde bereits die Hallen für die Fahrzeuge und technischen Geräte in Cronenberg Unterkirchen gekündigt.

Laut Geschäftsführer Reinhard Fliege hatte es bei einer Abstimmung des Kreisführungsausschusses keine Gegenstimmen gegen die Zentralisierung gegeben. Fliege ist der festen Überzeugung, dass die Bereitschaften aus den Stadtteilen dann bessere Treff- und Arbeitsmöglichkeiten haben.

In Cronenberg sieht man das völlig anders. Hier kann man sich nicht vorstellen, dass die Ehrenamtlichen nach Barmen zu ihren Gruppenabenden fahren.

Michael von Wenczowsky, beim hundertjährigen Jubelfest noch Ratsmitglied und heute Bezirksbürgermeister, warnte schon 1994: " Die Frage stellt sich, ist eine Zerschlagung der örtlichen Einheiten richtig?"

Auch die langjährige Bereitschaftsführerin Ingeborg Alker kann sich wenig mit den Veränderungen anfreunden. " Das Ehrenamt spielt bei DRK offensichtlich nicht mehr frühere die Rolle. Über einhundert Jahre war sie auch ein Dienst am Nächsten vor Ort.

Offensichtlich ist in der Vergangenheit die Nachwuchsarbeit für den Bereich der Ehrenamtlichen vernachlässigt worden. Einige Bereitschaften sind so stark zusammengeschrumpft oder inzwischen aufgelöst worden, sodass man nun nötige Argumente für eine Zentralisierung hat.

Wie hatte zum 100jährigen der damalige Präsident zu Sayn-Wittgenstein in seinem Grußwort geschrieben: "Ohne die engagierte Mitarbeit vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer wäre die Rotkreuz-Arbeit nicht möglich gewesen." Und weiter: "Aus der Einsatzbereitschaft und der freiwilligen Selbstverpflichtung schöpft das Rote Kreuz seine Bedeutung."

In die bisher genutzten Räume des im Jahr 1991 fertiggestellten DRK-Bereitschaftshauses an der Solinger Straße soll, so ist zu hören, offenbar eine Tagespflegepflegeeinrichtung eingerichtet werden.