Kleng Klitschen: Spezialitäten aus Metall und Kunststoff
Die Firma von Karl-Heinz Warm fertigt auf Kundenwunsch.
Cronenberg. Vor 43 Jahren entdeckte der heute 69-jährige, technisch begabte Industriekaufmann Karl-Heinz Warm eine Kleinanzeige in der WZ: Eine Produktionsfirma von Laubsägen, Werkzeugen und Teppichmessern in Remscheid war zu veräußern. Der Familienvater kaufte die „kleng Klitsche“ und führte das Kleinstunternehmen als Solist. Doch in Warm schlummerte der Expansionsdrang.
Nur zwei Jahre später übernahm er die Cronenberger Firma Wirths & Werres. Deren Schwerpunkt lag bei Reparaturarbeiten von Maschinen zur Herstellung von Werkzeugen. Davon gab es in der Blütezeit der Cronenberger Werkzeugindustrie ausreichend.
Hundefreund Warm erhielt zunehmend mehr Anfragen für Sonderanfertigungen. Darin sah er eine neue Chance, denn eine Vielzahl kleiner und mittelständiger Firmen konnte dem Preiskampf mit zumeist asiatischen Firmen nicht standhalten. Sie reduzierten ihren Maschinenpark oder gaben vollständig auf. Die Qualitätsarbeit der Firma Wirths & Werres aber wurde geschätzt. Fünf Mitarbeiter waren es 1973 bei der Übernahme, heute sind es vierzehn.
Einer davon fertigt noch ein branchenfremdes Produkt — Bandsägen. 1996 stand nämlich eine Erweiterung der Produktionsstätten an. Das zum Verkauf anstehende Betriebsgelände der Bandsägenfirma Hold in der Hastener Straße (Dohrer Dreh) erfüllte räumlich die Erwartungen des Ur-Cronenbergers. Durch den Erwerb modernster Maschinen (unter anderem eine Fünf-Achs-Maschine) sei man in der Lage, fast alle Kundenwünsche zu erfüllen, sofern die Produkte aus Metall und Kunststoffe sind. „Ich könnte sogar eine Geldwendemaschine herstellen“, sagt Warm scherzhaft.
Für den Laien ist vermutlich nicht alles verständlich, wenn sich die Firma Wirths & Werres auf der eigenen Internetseite präsentiert als Ansprechpartner für Sondermaschinenbau, Transport- und Förderbänder, Poliervorrichtungen — und noch einiges mehr. Die Firma Wirths & Werres GmbH gehört in Cronenberg sicherlich zu den größeren kleng Klitschen.
In der Bergischen Region sieht sich Karl-Heinz Warm als führendes Unternehmen an. Da es wohl keinen Nachfolger aus der Familie gibt, könnte seine derzeitige „rechte Hand“, Andreas Thamm, einmal die Nachfolge antreten.