Spürnasen trainieren im Morsbachtal
Zwanzig Mensch-Hund-Teams übten das Auffinden von Personen. Und sammelten Geld zur Unterstützung eines Projekts gegen Wilddiebe.
Cronenberg. Einmal kurz am Taschentuch von Sebastiano geschnüffelt, und schon setzt sich Bloodhound Bugs an langer Leine in Bewegung und hat im Nu den Versteckten aufgespürt. Bugs und sein Herrchen Frank Garschagen bewiesen damit ihr Können als Spürnasen — ebenso wie 19 weitere „Mantrailing-Teams“ aus ganz NRW, die sich am Wochenende im Morsbachtal zum Training trafen.
„Mantrailing“, so nennt man vornehmlich in den Wild- Reservaten das Aufspüren von Wilddieben, die bedrohte Tierarten allein wegen der Trophäen auszurotten drohen. Ranger mit ihren speziell ausgebildeten Hunden versuchen dem trotz hoffnungsloser Unterlegenheit entgegenzuwirken.
Die Teams, die sich da Samstag und Sonntag getroffen hatten, waren aber keine handfesten Ranger mit Schießausbildung und Verhaftungs-Lizenzen, sondern normale Hundeliebhaber, die ihre vierbeinigen Freunde gern auf Spurensuche schicken.
Bei solchen Treffen wird dann gesammelt, und der Erlös geht an „Trailen für Virunga“, die vornehmlich in der Schweiz durchgeführte Ausbildung der Hunde für die Wildreservate in Virunga/Kongo.
Initiatoren waren hier die fachkundigen Eheleute Jana und Frank Garschagen, die den Hundeführerinnen und -führern im Stadtgebiet Cronenberg und im Wald mit Tipps zur Seite standen und mittels ihrer drei treuen Freunde auch zeigten, wie so ein Hund verschwundene Personen anhand von Geruchsproben in bis zu einem oder zwei Kilometern Entfernung aufspürt.
Dem ansonsten eher verschmusten Bugs brachte sein Erfolg eine Extra-Portion Leberwurst. Ähnlich fix ging es auch, als Sammy, ein Weimeraner, die rothaarige Lisa hinter einer Leitplanke kauernd entdeckte.
„Wir trainieren auch, um vermisste Kinder oder verletzte Personen zu finden“, erklärten zwei Vertreterinnen der Rettungshundestaffel Krefeld. Jagdaufseher Reiner Burke warb für Unterstützung: „Es wäre ganz wichtig, dass mehr Jagdpächter, wie hier Florian Schmahl, ihr Territorium für Trainingszwecke zur Verfügung stellen würden.“ Stress für das Wild gebe es dabei nicht: „Die Hunde sind angeleint und bewegen sich nur auf den Waldwegen.“