Station setzt neue Maßstäbe für ökologisches Bauen

Am Mittwoch fand vor dem Rohbau der Station Natur und Umwelt das feierliche Richtfest statt.

Cronenberg. Vom ursprünglichen Plan habe sie sich weit entfernt, sagt Anja Schacht und erinnert sich unter anderem an ein Sonnenpaddel. 13 Jahre sind vergangen, seit die Architektin und ihr Kollege Matthias Kaufmann im Rahmen eines Wettbewerbs für ihren ersten Entwurf zur neuen Station Natur und Umwelt den Zuschlag erhielten. Gestern trafen sich die Macher des Projekts zum Richtfest - nur eben vor einer abgespeckten Variante der Station.

Über Jahre hat die Institution in einem viel zu kleinen Anbau der Grundschule Cronenberg ausharren müssen: 350 Quadratmeter in einem anspruchslosen Flachbau. 2006 kam die bahnbrechende Spendenzusage vom Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler (EDE), das eine Million Euro zur Verfügung stellen wollte. Eine neue Projektierung durch das Büro Kaufmann und Schacht ergab eine voraussichtliche Bausumme von zwei Millionen Euro.

Kaum war diese Summe gesichert, erfolgte vor fünf Monaten der erste Spatenstich und nun eben das Richtfest auf dem Naturlehrgebiet an der Jägerhofstraße. Man sei gut im Zeitplan, hieß es gestern, doch war vor zwei Jahren noch mit einer Fertigstellung im Frühjahr 2009 gerechnet worden. Mittlerweile wird Mai 2010 als Termin für die Eröffnung gehandelt.

"Ich möchte Ihnen nun erklären, was ohne Zimmermann Sie wären", rezitierte Helmut Lastring vom Dach herab. Seine Arbeit ist in der Tat ebenso bedeutend wie prägnant, denn das sichtbare Holz im Rohbau wird nicht mehr verkleidet und damit weiterhin die Optik prägen.

Für Peter L. Engelmann vom Förderverein der Station ist schon lange klar, dass dieses Haus in Zeiten wachsender Klimaprobleme neue Maßstäbe für ökologisches Bauen setzen soll. Teil des Plans ist ein 15 Meter hoher "SkulpTurm" mit einem hochmodernen Rotor namens QR5, der Strom erzeugen und als Landmarke dienen soll. Für die erforderlichen 25.000 Euro hofft man noch auf weitere Spender.

Schon jetzt werden aber weitere Planungseckpunkte erkennbar: das Foyer, von dem sich durch eine Fensterfront der Blick über das Gelpetal weitet oder die terrassierte Hanglage. Zudem wird das Haus durch konsequente Verwendung von Naturbaustoffen und die Nutzung von Wind, Wasser, Boden und Sonne Wege für eine nachhaltige Architektur aufzeigen.