WZ-Mobil: Anwohner wollen "ihren" Wanderweg behalten
Anwohner haben am WZ-Mobil den Erhalt der Wanderwege an der Rather Straße gefordert.
Cronenberg. Wohnbebauung oder Wanderweg? Diese Frage beschäftigte die Besucher am Dienstag am WZ-Mobil ebenso wie die Verfasser von Mails an die Redaktion. Es geht um die Rather Straße, an der neue Wohnhäuser einen mehr als 100 Jahre alten Wanderweg versperren könnten.
Gibt es eine befriedigende Lösung für diesen Konflikt? Darüber wurde heftig diskutiert. Anwohnerin Heike Metzger hofft auf einen Kompromiss: „Man kann sich doch darauf einigen, dass der Wanderweg trotz Bebauung erhalten bleibt.“
Diese Meinung vertritt auch Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins: „Über diesen Weg wurden schon vor 100 Jahren die Kotten versorgt. Bei den Vorgesprächen wurde uns versichert, dass er erhalten bleiben soll. Das wird offenbar nicht eingehalten. Aber bevor jetzt noch mehr Porzellan zerschlagen wird, sollte man miteinander reden und einen Kompromiss finden.“
Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé sieht große Probleme, was die rechtliche Seite angeht: „Es handelte sich bei der Nutzung nur um eine Duldung. Wenn die neuen Anwohner das nicht mehr dulden, ist das Recht auf ihrer Seite. Wir müssen vor allem verhindern, dass sich die Fronten so verhärten, dass gar kein Ausweg mehr gefunden werden kann.“
Da ist Günter Groß anderer Ansicht und präsentiert eine Karte den Landes: „Daraus geht eindeutig hervor, dass es sich um einen gewidmeten Weg, eben auch um einen Wanderweg handelt.“
Jürgen Frohn sieht es pragmatisch: „Auch ich bin mal zugezogen, weil das hier eine wunderbare Gegend ist. Ich bin dafür, dass das, was ein Wanderweg war, auch so bleibt.“ Und nennt noch einen Aspekt: „Der Weg muss auch als Zugang zu einem Regenrückhaltebecken offen gehalten werden. Daran kann doch nicht per Hubschrauber gearbeitet werden.“
Elke Pfeiffer will die Verwaltung beim Wort nehmen: „Der Wanderweg muss bleiben, das ist uns so versprochen worden.“ JohannesFlintrop fährt schweres Geschütz auf: „Eine echte Schweinerei ist das: Wo jetzt ein Bagger steht, war früher ein schöner Weg. Der ist jetzt kaputt und kann nicht mehr genutzt werden.“
Walter Friedrichs vertritt die Interessen des gesamten Kaltenbachtals: „Ich bin bemüht, dass möglichst viele Zugänge geöffnet sind. Ähnlich wie bei der Trasse.“ Anwohner Andreas Schmidt sieht noch mehr Probleme: Es geht mir nicht nur um das Wegerecht, sondern auch um die Kanalanschließung. Uns wurde in der BV versichert, dass wir uns nicht anschließen müssen. Im anderen Falle würde das für uns hohe Kosten verursachen.“
Astrid Schmidt fragt per Mail: „Wenn es einen Zugang für Kontrollzwecke zum Regenrückhaltebecken geben soll, warum dann nicht auch für Wanderer und Spaziergänger?“
Auf dem gleichen Weg äußert sich Anwohner Klaus Willeken-Konermann: „Wenn Wanderer am Gartenzaun der Hausbesitzer vorbeilaufen, dann halte ich das für zumutbar.“
„Klare Kante“ zeigt Michael Bergenthal ebenfalls per Mail: „Wenn uns die beiden Zuwegungen genommen würden, wäre das ein herber Verlust, den wir als Naturfreunde und Anwohner nicht hinnehmen werden.“