Zu Besuch beim Weltmarktführer für Profi-Zangen

Die CDU-Fraktion informierte sich im Rahmen ihrer Sommertour im Knipex-Werk.

Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Bevor sich die Vertreter der CDU-Ratsfraktion zur Besichtigung des Knipex-Werkes aufmachten, mussten sie sich mit einem Gehörschutz ausstatten. Gerade in der Schmiede des Zangenherstellers kann es recht laut werden, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Ralf Putsch den etwa 25 Besuchern. Zudem sei es sinnvoll, als Gruppe zusammenzubleiben und möglichst „nichts anzufassen“, betonte Putsch. Stahl wird schließlich gerade in der Fertigung bisweilen recht heiß, da sollte man vorsorglich etwas Abstand zum Werkstück halten.

Im Rahmen ihrer Sommertour hatte die Wuppertaler CDU am Dienstag den weltweit führenden Hersteller von Qualitätszangen besucht, die in mehr als 100 Ländern der Erde benutzt werden. Für die Partei war es nicht der erste Besuch in dem Werk. Man sei vor „etwa fünf bis sechs Jahren“ zum letzten Mal zu Besuch bei Knipex gewesen, sagte der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat, Michael Müller. Man komme immer wieder gerne zur Besichtigung hierhin, weil Knipex beispielhaft für die gute Industrietradition vor Ort stehe. An dem gestrigen Besuch beteiligten sich unter anderem Stadtdirektor Johannes Slawig und der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt.

Wie erfolgreich die Industrietradition im Falle Knipex aussieht, davon konnte Geschäftsführer Putsch ein anschauliches Bild zeichnen: Die im Jahr 1882 von Carl Gustav Putsch mit einem Gesellen und zwei Lehrlingen gegründete kleine Schmiede ist mittlerweile ein Unternehmen, das die Bezeichnung „Global Player“ für sich beanspruchen kann. Man setze auf starke Wurzeln, moderne Arbeit und einen hohen Qualitätsanspruch, betonte Putsch bei seinen Vortrag im Knipex-Forum. Dabei beschränke sich das Unternehmen bewusst auf das Produkt „Zange“ in 900 verschiedenen Varianten.

Im vergangenen Jahr wurden am Standort in Cronenberg 11,5 Millionen Zangen produziert. Im Monat werden dafür etwa 600 Tonnen Stahl verbraucht. Wie innovativ man dabei ist, belege zudem die Tatsache, dass das Unternehmen pro Jahr durchschnittlich fünf Erfindungen zum Patent anmeldet. „Produktinnovationen spielen bei uns eine große Rolle“, sagte Putsch. Um die Qualität der Produkte möglichst hoch zu halten, setzt das Unternehmen zudem auf einen eigenen Maschinenbau, der Maschinen speziell für die Fertigung herstellt. Der Exportanteil liegt bei etwa 60 Prozent. Wichtigster Auslandsmarkt sind die USA, gefolgt von Frankreich.

Wer so erfolgreich ist, braucht allerdings auch Platz zum Wachsen. Und da stößt Knipex mittlerweile aufgrund der Hanglage zur Hastener Straße an topographische Grenzen. Bis zum Ende des Jahres soll nun zunächst die Halle 21 fertiggestellt werden, in die eine Härterei, ein Oberflächenzentrum und zusätzliche Maschinen kommen sollen. Zudem ist ein Logistikzentrum geplant, das auf dem jetzigen Parkplatz an der Oberkamper Straße entstehen soll.

Doch die Firma denkt schon weiter: Auf dem angrenzenden Belzer-Gelände möchte Knipex ein 25 000 Quadratmeter großes Areal übernehmen, auf dem derzeit zwei Hallen stehen. Hier hoffe man — auch mit Unterstützung der Stadt — auf einen Abschluss der Verträge in den nächsten Monaten, sagte Putsch. Die neuen Flächen sollten dann vor allem als Reserve und Abstellflächen zum Beispiel für Stahl genutzt werden.