Elberfeld Freund und Helfer auf dem Ölberg
Bezirkspolizist Ronald Wolf ist für die Stadtteilbewohner der erste Ansprechpartner.
Wuppertal. Ronald Wolf ist für viele Bewohner am Ölberg der erste Ansprechpartner. Ob der fast täglich stattfindende Ladendiebstahl im Supermarkt, schulschwänzende Kinder oder abgefahrene Außenspiegel — der Bezirksdienst-Polizist wird von Schulleitern und Ladenbesitzern als erster kontaktiert.
Er kennt seine Leute: Wenn der 57-Jährige in seinem Bezirk unterwegs ist, wird er ständig gegrüßt und angesprochen. „Hier herrscht ein gutes, friedliches Miteinander“, lobt er. Wobei der Polizeihauptkommissar alle Seiten mitbekommt.
Zu seinen Aufgaben gehört es auch, abgetauchte Straftäter aufzuspüren. „Dann muss man mit Verwandten und Nachbarn reden — die meisten finde ich“, erzählt er. Oder er muss Haftbefehle vollstrecken.
Meistens geht es dabei um Geld, das trotz mehrmaliger Mahnung nicht bezahlt wurde. Entweder überreichen die Delinquenten das Geld direkt an Wolf oder sie müssen in die Justizvollzugsanstalt mitkommen. Dabei sei er durchaus auch schon mit dem Messer bedroht worden, sagt Wolf. Meistens verlaufe sein Arbeitstag jedoch friedlich.
Seit 15 Jahren ist Ronald Wolf schon für den Bezirk zwischen Hochstraße, Luisenstraße und Briller Straße zuständig. „Jeder Tag hat wieder neue Aufgaben“, sagt er. Die Arbeitszeiten teilt sich der Polizist zwischen 6 und 22 Uhr nach den Erfordernissen ein. Beim Ölbergmarkt oder während Demonstrationen ist er natürlich vor Ort; einerseits, um den ruhigen Ablauf zu kontrollieren, andererseits als Ansprechpartner. Er nimmt an Stadtteilkonferenzen teil und kommt zur Verkehrserziehung in die Schulen. An Sperrmüllabenden läuft er durchs Viertel, um das wilde Ausbreiten des Mülls zu verhindern. Während er sich unterhält, hört er stets das Funkgerät mit und hält die Umgebung im Auge.
Ronald Wolf, Bezirkspolizist
Wenn jemand vorbeilaufen würde, der zur Fahndung ausgeschrieben ist, würde er das sofort merken, sagt der Polizist. „Oder wenn ein als gestohlen gemeldetes Auto vorbeifährt.“ Und zuweilen muss er ganz schnell sein: So verfolgte er einmal einen Ladendieb über die Treppe am Haus der Jugend bergauf die Bergstraße entlang. Er erwischte ihn. Das Überwältigen von Personen gehört zu den regelmäßigen Fortbildungen, ebenso Schießtraining. Am Hofkamp teilt sich Wolf mit anderen Bezirksdienstlern ein Büro, bekommt von dort auch einen Streifenwagen. Meist ist er jedoch zu Fuß unterwegs. Denn so bekommt er mit, was die Bewohner am Ölberg bedrückt.