Elberfeld Sportamt: „Einen Plan B gibt es nicht“

Die Wuppertaler FDP besuchte den WSV und informierte sich über das geplante Jugendzentrum im Stadion am Zoo.

Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Einen Blick hinter die Kulissen gewährte der Wuppertaler SV den Mitgliedern der FDP Wuppertal. Die Kommunalpolitiker durften im Stadion am Zoo nicht nur einen Blick in die Heimkabine des Fußball-Regionalligisten und in die Wäschekammer werfen, sondern sie wurden von WSV-Vorstand Lothar Stücker und dem Leiter des Sport- und Bäderamtes, Norbert Knutzen, auch über den aktuellen Stand zum Bau eines neuen WSV-Jugendzentrums auf dem Stadiongelände informiert.

„Die alte Turnhalle wird völlig durchsaniert. Es wird mit einer Holz-Stahlkonstruktion praktisch ein Haus im Haus gebaut“, beschrieb Norbert Knutzen die Planungen für das denkmalgeschützte Gebäude am Rande des Stadion-Nebenplatzes. Rund 400 Quadratmeter werden vom WSV zurzeit im Jugendzentrum Nevigeser Straße für Büros und Funktionsräume genutzt. In einer ähnlichen Größenordnung sollen laut Plan des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW) Räumlichkeiten am Wupperufer zur Verfügung gestellt werden.

Lothar Stücker begrüßte die Pläne der Stadt: „Der WSV ist auf vielen Plätzen in Wuppertal im Einsatz, aber er hat keine Heimat.“ Eine sportliche Heimat würde der WSV auf dem Stadiongelände finden. Schließlich soll nicht allein die historische Turnhalle genutzt werden, wo 1954 die Gründungsversammlung des Vereins stattfand, sondern es soll auch der Stadion-Nebenplatzes saniert werden, der seit Jahren unbespielbar ist. Stücker stellte klar, dass es dabei nicht nur um die Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten für die Nachwuchskicker, sondern auch um die erfolgreichen WSV-Leichtathleten gehe.

Die FDP-Mitglieder um Alexander Schmidt, Vorsitzender der Ratsfraktion der Liberalen, stellten vor allem Fragen zum Denkmalschutz und zur Finanzierung des Projektes. Norbert Knutzen wies darauf hin, dass die Gesamtkosten von der Stadtkämmerei auf 2,5 Millionen Euro gedeckelt worden sind. Diese Summe muss die Stadt beim Verkauf der zurzeit als Sportanlage genutzten Fläche an der Nevigeser Straße erzielen, damit der Plan des GMW aufgehen kann. Knutzen ist in diesem Punkt aber sehr optimistisch.

„Die Zeit drängt, da mit der Entscheidung über den Umzug des WSV von der Nevigeser Straße zum Stadion am Zoo der Bau der Vierfach-Sporthalle für die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg auf dem Sportgelände verbunden ist. Die Fläche sei groß genug, um Platz für den Bau der Sporthalle und die geplante Ansiedlung eines Discounters zu bieten. Einen Plan B gibt es nicht“, sagte Norbert Knutzen auf Nachfrage. Sollten die Gebote unter dem von der Stadt angesetzten Kaufpreis liegen, sei der Plan für den Bau der Vierfach-Halle an der Nevigeser Straße und des Jugendzentrums auf dem Stadiongelände gescheitert.

Auf einen Plan B setzt auch der Wuppertaler SV nicht und hat deshalb vor einigen Tagen sein Konzept 2020 vorgelegt. Stücker beschrieb gegenüber den Liberalen den Weg des Vereins aus der Insolvenz. „Der WSV ist wieder dabei, eine Marke zu werden. Experten des Ausrüsters Nike trauen dem WSV zu, nach Eintracht Braunschweig der nächste Traditionsverein zu sein, der es schafft, sich oben zu etablieren“, verriet Stücker.

Mit Tradition allein seien die Aufgaben jedoch nicht zu bewältigen. Die Bordmittel seien aufgebraucht, mit eigenen Kräften allein sei es nicht möglich, das Budget weiter anzuheben. Das sei aber erforderlich, um selbst auf dem aktuellen Niveau mithalten zu können. Daher müsse der WSW weitere Sponsoren gewinnen und „salonfähig“ sein.

Manfred Todtenhausen zog Parallelen zur Politik. „Die FDP hat sich ebenfalls komplett neu aufgestellt.“ Und im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl meinte Todtenhausen: „Mit Erfolg, denn ab Herbst spielen wir mit der FDP wieder in der Bundesliga.“