Unwetter: Viele Fragen an der Mirke
Seit Jahren liegen Schlamm und Unrat im Bachlauf oberhalb des Freibads. In den 90er Jahren gab es einen Ortstermin. Der Ablass am Teich wurde im Jahr 2005 verschlossen – warum auch immer.
Uellendahl. Während bei der Stadt nach wie vor untersucht wird, warum der Wasserablass am Vogelsangbach mit einem Sperrblech verschlossen wurde, machen die Nutzer des geschlossenen Freibads Mirke ihrem Ärger Luft. So trafen sich die Frühschwimmer aus dem Stadtteil am Montagabend, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Auch schriftlich will man sich an die Stadt wenden, um zu unterstreichen, wie wichtig die Anlage für den Stadtteil ist.
Wie berichtet, hat die Stadt in der WZ am Samstag bereits Gerüchte zurückgewiesen, dass das Bad an der Mirke nach der Schlammflut auf Dauer geschlossen bleibt. Zur Saison 2009 soll es wieder wie gewohnt öffnen und zuvor noch vom Schlamm gereinigt und repariert werden.
Nach WZ-Information wurde der so genannte Grundablass des Teichgeländes im Jahr 2005 verschlossen. Die verschlammte Fläche gehört der Stadt, liegt oberhalb des Schwimmbads und entließ nach den starken Niederschlägen Ende Juli eine Sturzflut auf das Freibadgelände - weil das Wasser wegen der Sperre nicht in den dafür vorgesehenen Kanal abfließen konnte. Nach ersten Schätzungen liegt der finanzielle Schaden bei gut 20.000 Euro - je nachdem, wie stark die Abflüsse des Beckens durch Schlamm und Ablagerungen verstopft sind, kann es aber noch teurer werden.
Für den Wuppertaler Heino Ahr - er saß zehn Jahre lang für die SPD im Stadtrat - ist das alles keine große Überraschung. "Hier oben gab es immer Ärger", sagt der 74-Jährige mit Blick auf das Teichgelände und den Vogelsangbach darüber. Als Mitglied des damaligen Ausschusses für Umweltschutz erinnert sich Ahr an wiederholte Nachfragen mit Blick auf den Bachlauf und den angestauten Schlamm, in dem vor einigen Jahren ein Junge stecken blieb, der von der Feuerwehr gerettet werden musste. Ahr: "Die Gummistiefel stecken heute noch im Schlamm."
In den 90er Jahren hat es auch einen Ortstermin gegeben - mit dem damaligen Oberbürgermeister Hans Kremendahl. Es blieb bei Hinweisschildern und einer Absperrung am Teich. Das Angebot der Jugendfeuerwehr, den Bach zu säubern, habe man damals ausgeschlagen, sagt Ahr.
"Der Teich muss ausgebaggert werden", meint der Wuppertaler und wirft einen Blick auf den Bachlauf, der sich durch den Mirker Hain zieht und auch an anderen Stellen mit Schlamm und Unrat gefüllt ist. Zumindest das gestaute Wasser des Rekord-Regens im Teich am Vogelsangbach läuft jetzt abm - nachdem der Ablass wieder geöffnet ist.