Verein „Aufbruch am Arrenberg“ stellt neue Projekte vor

Mit Shakespeare und Tango für eine bessere Zukunft.

Arrenberg. Die Frage klang provokant, wenn nicht gar gereizt: Ob die Nachbarschaftsinitiative "Bürger für Bürger" nun der Stadtverwaltung die Arbeit abnehmen wolle? Indessen ist die Antwort längst gefallen, spätestens 2008 mit Gründung des Vereins "Aufbruch am Arrenberg", der sich am Dienstag in der VillaMedia zu einem großen Forum traf.

Mitgestalten statt über die Misere der Kommune stöhnen, das ist die klare Ansage in einem Quartier, das sich vom Stiefkind allmählich in ein Vorzeigeprojekt verwandelt. So stellte zunächst Alf Grafweg von "Bürger für Bürger" einige Anliegen vor: höhere Wohnqualität, Ordnung und Sauberkeit auf Spielplätzen, eine verträgliche Verkehrsregelung für die Moritzstraße und - als Segen für ältere Bewohner des Quartiers - eine Wupperbrücke hinüber zum ehemaligen Froweingelände. Erforderlich sind dazu die bereits signalisierte Kooperationsbereitschaft der Verwaltung, aber auch ein Finanzierungsmodell.

Dass dazu nicht immer die honorigen Groß-Sponsoren erforderlich sind, verdeutlichten die Künstler Annette Marks und Georg Jürgens, die in Zusammenarbeit mit Kindern den Gutenbergplatz gestalterisch aufwerten wollen und bei der Finanzierung an ein Puzzle aus vielen kleinen Beiträgen denken. Jürgens sieht dabei zugleich die Möglichkeit, Kunst zum Motor eines Aufbruchs am Arrenberg zu machen.

Die gleiche Intention war zu spüren, als Tanzlehrerin Dona Piedra für den Juni die zweite und in diesem Jahr sogar fulminantere Ausgabe des Tango-Sommerfestes am und im Fluss ankündigte, während Rainer Haußmann im August abermals "Shakespeare live" organisieren will, dieses Mal in den Arrenberg’schen Höfen. Zweifellos gewinnt der Arrenberg damit - wie auch mit den Elba-Hallen oder der VillaMedia - kulturelles Profil, das sich über die Stadtgrenzen hinaus etablieren kann.

Baudezernent Frank Meyer attestierte dem Quartier hohe Vertrauenswürdigkeit - und erntete dafür Skepsis von Stephan Frischemeier (Wohnen und Arbeiten) wie auch Michael May (Proviel), die vom Anpacken mehr hielten als von Worthülsen. Freilich zeigte Frischemeier auch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Michael Weiger (WQG), der hohe Erwartungen an das Bürgerengagement bei der Wohnungsentwicklung setzte und den Arrenberg in kühner Vision bereits als erstes Null-Emissions-Quartier Wuppertals sah. Dazu seien noch schwere Schritte zu tun. Viele sind aber bereits gemacht.