Vorlesetag Der Löwe brüllt und hat Angst vor der Maus
Zoo · Kindergartenkinder hatten beim Vorlesetag im Wuppertaler Zoo eine Menge Spaß.
. Erste Erkenntnis beim Anmarsch auf das Löwengehege: Drei kraftstrotzende Löwenmänner, die sich spielerisch balgen und gleichzeitig dunkel brüllen – das ist wie Donnergrollen, als ob der Boden beben würde. Zweite Erkenntnis bei Ankunft in der Löwenhöhle: Mehr als 50 Kinder, die auf die Frage „Was macht der Löwe für ein Geräusch?“ „Uaah“ schreien, erreichen auch eine gewisse Lautstärke. Die Frage kommt von Jan Berger, Mitarbeiter der Stadtbibliothek, der mit seinen Kolleginnen Katja Matheis und Sabine Kaufmann das Buch „Der Löwe in Dir“ von Rachel Bright und Jim Field mitgebracht hat. Es ist bundesweiter Vorlesetag, und im Zoo sind vier Lesungen angesetzt.
Die Kinder haben sich auf Decken und Sitzsäcken eingekuschelt. Berger liest die Geschichte von einer kleinen Maus mit extrem großen Ohren, die in ihrem Mausehaus am Fuße eines Löwenfelsens wohnt. Weil sie lieber groß und stark wäre und lieber brüllen als piepsen würde, nimmt sie ihren ganzen Mausemut zusammen und klettert auf den Felsen. Der Löwe soll ihr zeigen, wie man brüllt. Der wacht auf – und hat Angst vor Mäusen. „Mäuse können auch beißen“, ruft ein Junge. Am Ende schließen Maus und Löwe Freundschaft. Sie ergänzen sich. Mal ist man Löwe, mal ist man Maus, heißt es im Buch.
„Eine gute Geschichte“, findet Mila (5). „Die kannte ich schon.“ Auch von Frieda (4) kommt Zustimmung: „Die war gut. Weil der Löwe so gebrüllt hat.“ „Gut“, lautet auch das Urteil von Lennox (4). Was ihm am besten gefallen hat? „Der Löwe“, sagt Lennox, „weil die Maus den geärgert hat“.
Die Löwen im Zoo bekommen Kuhfleisch als Futter
Auch Tierpfleger Erik Beiersmann ist zu der Lesung gekommen. „Haben denn Löwen in Wirklichkeit Angst vor Mäusen?“, fragt eine Kindergärtnerin. Die meisten Kinder sind aus der Kita am Helios Klinikum oder von der Nilpferdgruppe der Kita am Bethesda. Nein, dass Löwen sich vor Mäusen fürchten, ist nur in der Geschichte so. „Sie treffen sich auch kaum“, sagt Beiersmann. „Mäuse sind mehr in der Nacht unterwegs, Löwen am Tag.“ Mäuse stehen auch nicht oben auf dem Speiseplan von Löwen. Beiersmann: „In Afrika jagen Löwen eher Zebras. Hier im Zoo gibt es Kuh, die müssen wir kaufen.“ Kuh – da sieht ein Junge Gemeinsamkeiten. „Die essen wir auch“, ruft er.
Beiersmann erklärt noch, ab welchem Alter den Löwenmännern die Mähne wächst. Dass Löwen als einzige Katzen im Rudel leben. Aber da sind die meisten Kinder schon im Aufbruch begriffen. Die meisten wollen den ganzen Tag im Zoo verbringen. Noch drei Geschichten werden sie da hören, jeweils zur vollen Stunde. Im Südamerikahaus wird es um ein verschwundenes Faultier gehen. Später um ein Krokodil mit Schluckauf. Und zum Abschluss um Elefanten im Haus. Was für ein aufregender Tag.