WZ-Mobil: Busbahnhof am Wall - Die Bürger haben Bedenken

Ein dreispuriger Wall ist für die Leser am WZ-Mobil schwer vorstellbar.

Wuppertal. Ab August rollen die ersten Bagger und Baumaschinen auf dem Wall an und beginnen mit den Umbauarbeiten. Dreispurig soll es demnächst hergehen, in zwei Fahrtrichtungen. 100 Busse in der Stunde, zirka 35 000 Menschen am Tag und 750 000 Euro Umbaukosten werden vom Busbahnhof am Döppersberg nun auf den Wall verlegt. Alles, damit der Plan von neuem Bahnhof umgesetzt und die B7 tiefer gelegt werden kann. Was sagen die Besucher am WZ-Mobil zu der zu erwartenden Großbaustelle?

Viele der Befragten sind sehr zuversichtlich: „Es gibt doch keine andere Möglichkeit, und mit der Zeit wird sich der Verkehr schon eingespielt haben“, sagt Gisela Termöhlen, die auf ihren Bus wartet. Auch Monika Glasmacher schließt sich der Meinung an: „Es wird schon eng werden, aber es lässt sich ja auch nicht vermeiden.“

Hans Joachim Eck und seine Frau befürchten schon ein „lustiges“ Chaos. Aber wie die Situation alternativ gelöst werden könnte, wissen sie auch nicht. „Wir müssen erst einmal abwarten.“

Aber es gibt auch kritische Stimmen bei den Wuppertaler Bürgern. Sabine Emde ist beispielsweise komplett gegen den Umbau des Döppersbergs: „Ich finde es schrecklich. Man hätte auch eine preisgünstigere Lösung haben können.“ Und die Umfunktionierung des Walls? „Dafür müssen hier bestimmt auch wieder die Bäume weichen.“

Karin Amsberg-Hille befürchtet eine absolute Verkehrskatastrophe. „Ich muss dazu sagen, natürlich bin ich kein Verkehrsplaner. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wenn ich die ganzen Zahlen lese, wie das hier funktionieren soll.“

Ralf Hartmann hat sich Gedanken um eine mögliche Alternative gemacht. „Es geht hier nicht um die Frage Umbau Döppersberg ,ja’ oder ,nein’, sondern um eine bessere Verkehrsführung in der Umbauzeit im Wall. Die Fußgängerzone „Wall“ könnte durch die Abfahrt über die Neumarktstraße deutlich entlastet werden. Damit auch die gesamte Innenstadt. Außerdem wäre der Aufwand für den Umbau Wall nach 2017 deutlich geringer.“ Die Stadt solle auch alternative Planungen ins Auge fassen.

Und wie sehen die Geschäftsleute den Umbau? Iris Thiele ist Verkäuferin und befürchtet, das die Kaufkraft zurückgeht. „Ich glaube, die Innenstadt verkraftet das nicht. Ich verstehe auch nicht, warum der Busverkehr nicht auf die Morianstraße und den Wall aufgeteilt wird.“

„Das wird ganz schön laut werden“, ist Kerstin Bruno, Angestellte im Taschen- und Ledergeschäft am Wall, überzeugt. Ihre Befürchtung: Die Übergangslösung wird länger dauern, als von der Stadt versprochen. „Aber vielleicht drücken die bei der Baustelle ein bisschen auf die Tube, wenn sie von den Missständen hier am Wall wissen.“

Friseur Giuseppe Nicotra sieht die Sache locker. „Die vergangenen eineinhalb Jahre war hier immer irgendwas. Wir sind das gewohnt und machen uns keine Sorgen.“