Oldtimer: Vom Phantom 1 bis zum Buckel-Volvo alles dabei
Der Oldtimertreff lockte hunderte Besucher in die Kohlfurth.
Kohlfurth. Für Fans historischer Fahrzeuge mit unterschiedlichsten „Gesichtern“ und Formen ist der Oldtimertreff in der Kohlfurth feststehender Bestandteil der Pfingsttage. Getreu dem Motto „Wenn der Walter das ausrichtet, ist immer Sonnenschein“, wie ein Freund des Ausrichters Walter Herrmann, Vorsitzender der Bergischen Schützengilde St. Sebastianus, scherzhaft behauptete, fanden sich bei frühlingshaften Temperaturen rund 200 „Schnauferl“, Unimogs, Trecker und Motorräder an der Kohlfurther Brücke ein. „Wir richten die Veranstaltung seit 2007 zweimal im Jahr aus, auch um unseren Schützenverein in die Öffentlichkeit zu rücken“, erklärte Herrmann.
Dieter Kastel war mit seinem erst vor drei Monaten in Oxford erstandenen Rolls-Royce „Phantom 1“ aus dem Jahr 1927 Objekt der Begierde. Das bislang unrestaurierte schmucke Gefährt im Originalzustand benötigt für seinen 7700 Kubikzentimeter starken Motor satte 35 Liter Kühlwasser, hat ein Leergewicht von rund zweieinhalb Tonnen und ist mit einem stolzen Verbrauch um die 30 Liter beziffert. Bei den heutigen Benzinpreisen eine echte Hausnummer.
„Vor 20 Jahren konnte man dieses Fahrzeug nicht unter einer halben Million erstehen. Es hat eben den Wert eines Einfamilienhauses“, erklärt der Wuppertaler stolz, der demnächst für die Aktion „Kindertal“ einige Euro „einfahren“ will.
Für wirklich jeden Oldtimer-Liebhaber war etwas dabei: ob Buckel-Volvo, Fiat-Spider, Ford Taunus, ein babyblauer Austin Healey Sprite oder das ästhetische Mercedes SL 190-Cabrio — die Herzen der Menschen gingen förmlich auf beim Anblick der Schmuckstücke. „Ich schwärme für Käfer, auf dem ich auch ,gelernt’ habe. Irgendwie vermisst man sie im Straßenbild“, meinte etwa Angelika Jörgens aus Solingen.
Hingucker waren auch der gold-metallic-farbene Panther Lima von Klaus Hufenbrecher aus Cronenberg: „Von denen wurden nur 973 Modelle gebaut.“ Oder das rote Karmann-Ghia-Cabrio des Cronenbergers August Kortum: „Mit diesem ,Sekretärinnen-Auto’ war ich elf Mal in Saint Tropez.“
Auch die Motorrad-Fans kamen auf ihre Kosten. Mit seiner 1954 gebauten Tornax — der letzten Ausgabe des Langerfelder Unternehmens — wusste Hans-Alfred Röse die Besucher zu begeistern: „In einer Scheune am Bodensee habe ich diese Zwei-Zylinder mit Ilo-Motor gefunden und sie bis auf die letzte Schraube auseinandergebaut“, erzählte der Schwelmer. Der Hanomag-Trecker R 40 J des 80-jährigen Solingers Alfred Feck fiel durch seine Holzverkleidung auf: „Außerdem war die Riemenscheibe eine Sonderausführung“, erklärte er den Trecker-Fans, die sich wie Karl-Ludwig Maul und Frau Juanita nicht satt sehen konnten an den nostalgischen Kostbarkeiten.