L 419: Tunnel oder Schallschutz?
Bürger wünschen sich weiterhin eine Tieferlegung.
Ronsdorf. Mit der Formel „wenn — dann“ lösen Eltern gerne ihre Erziehungsprobleme. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller nutzte sie kürzlich, um die Bürgerinitiative L 419, die sich am Montag zur Diskussionsrunde traf, in die Schranken zu weisen. Wenn er nicht mehr von einer „Monaco-Lösung“ sprechen solle, dann müssten sich die Ronsdorfer im Gegenzug von dem Begriff „Autobahn“ trennen.
Die „Monaco-Lösung“ ist das Modell, das sich bislang knapp 1600 Unterzeichner für den Ausbau der L 419 wünschen: eine Tieferlegung und Überdeckelung der Schnellstraße statt der vom Land angestrebten Variante mit hohen Schallschutzwänden. Diese preiswertere Lösung des Landes laufe, so wurde in der Vergangenheit mehrfach argumentiert, langfristig auf die Erweiterung zur Autobahn hinaus.
Ganz trennen können sich die Bürger von den Begriffen nicht, denn „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ ist nun mal der Untertitel, den sich die Initiative bei ihrer Gründung gab und unter dem sie Unterschriften gesammelt und inzwischen dem Land vorgelegt hat. Ganz besonders liegt ihr am Herzen, dass sie nicht den Ausbau der L 419 und damit den Anschluss an die Autobahn verhindern will. Vielmehr gehe es darum, dass der Verkehr bei Erhalt der Lebensqualität tatsächlich fließe.
Bei ihrem Treffen am Montag berichteten die Bürger, dass sie mittlerweile Gespräche mit allen Fraktionen im Stadtrat und auch mit Vertretern des Landtags geführt hätten. Bei SPD und CDU habe man den Eindruck, dass sich nichts bewege und dort die schnelle und billige Variante gewünscht sei. Die WfW unterstütze hingegen die Initiative. Mit Grünen und FDP seien immerhin angenehme und produktive Gespräche geführt worden.
Neben den noch vagen Kosten ist auch unklar, in welchem Zeitrahmen Bund und Land den zweiten Bauabschnitt (Abstieg zur A 1) planen. Wunsch der Bürger ist es, dass er zeitgleich mit Abschnitt eins (Lichtscheid bis Erbschlöer Straße) begonnen wird.