Wohin mit 2500 Altfenstern aus der Kaserne?

Im Zuge der Abrissarbeiten auf dem Kasernengelände läuft eines der größten Recycling-Projekte im Bundesgebiet an.

Ronsdorf. Das Pensum ist gewaltig. Insgesamt 30 Wochen sind für die Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Generaloberst Hoepner-Kaserne veranschlagt. Mehr als 50 Gebäuden rückt man dabei zuleibe, um Platz für neue Bausubstanz zu schaffen.

Mit dem Einsatz von Abrissbaggern und -birnen ist es allein allerdings nicht getan: Beim Abbruch werden Baustoffe voneinander getrennt und zum Teil wiederverwertet: Während der Bauschutt vor Ort sortiert, zerkleinert und im künftigen Gewerbepark verbaut wird - etwa als Untergrund von Erschließungsstraßen - werden gut 2500 Kunststoff-Fenster und 10000 Quadratmeter an Bodenbelägen an anderer Stelle wiederverwertet.

Die Bonner Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt, die das Vorhaben gestern bei einem Ortstermin vorstellte, spricht vom "derzeit größten PVC-Recycling-Projekt Deutschlands". Federführend ist dabei die Veka Umwelttechnik GmbH aus Thüringen, die den Zuschlag für das Fenster-Recycling erhielt und die etwa zwölf Jahre alten Kasernenfenster abtransportiert.

Im Recyclingwerk des Unternehmens werden die 2500 Fenster dann nach Kunststoff, Metall, Glas und Gummi sortiert und weiterverarbeitet. Am Ende der Kette steht PVC-Granulat, das zur Produktion neue Fensterprofile benutzt wird. Die PVC-Bodenbeläge werden bei der Arbeitsgemeinschaft in Troisdorf zu Feinmahlgut verarbeitet und dienen der Herstellung neuer PVC-Beläge.

Das Recycling der Baustoffe sei allemal preiswerter als Verbrennung, hieß es dazu gestern. Zudem wurden die Deponien für Bauabfälle im Sommer 2005 geschlossen - und auch die steigenden Rohstoffpreise sprechen für das Recycling-Projekt.