Vohwinkel Brücke Kirchhofstraße bleibt gesperrt
Der Stadt fehlt das Geld für die dringend nötige Sanierung der wichtigen Verbindung.
Wuppertal. In Sonnborn bleibt es ein ungeliebter Dauerzustand: Bereits seit drei Jahren endet die untere Kirchhofstraße in einer Sackgasse. Grund ist die marode Eisenbahnbrücke über die Gleise, die aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt ist. Lediglich Fußgänger können den Bereich passieren. An dieser Situation dürfte sich in nächster Zeit nichts ändern — sehr zum Ärger der örtlichen Politiker.
Die Bürger hatten sich bereits auf eine längere Wartezeit eingestellt: Ursprünglich sollte die Erneuerung der Brücke im aktuellen Haushalt für 2016 Berücksichtigung finden. Wegen des aufwendigen Ausschreibungs- und Vergabeverfahrens wäre eine Umsetzung frühestens 2018 möglich gewesen.
Doch durch die Priorität anderer Maßnahmen fehlt die Brückenerneuerung jetzt im Haushalt. Lediglich 300 000 Euro für einen eventuellen Abriss in drei Jahren sind bereitgestellt. Damit steht der Neubau zunächst in den Sternen — zumal es alles andere als sicher ist, dass die Brücke im nächsten Haushalt überhaupt Thema ist.
„Das machen wir nicht mit“, betont Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU). Die Bezirksvertretung Elberfeld-West hat in ihrer jüngsten Sitzung einen gemeinsamen Antrag vorgelegt, in der sich die Politiker „mit aller Schärfe“ gegen den vorgesehenen Rückbau wenden. Stattdessen fordern sie eine eindeutige Aussage zum zeitlichen Verlauf und zur Finanzierung des Wiederaufbaus. Ingelore Ockel verweist unter anderem auf die positive Entwicklung des Sonnborner Zentrums und auf das geplante Bauprojekt in der Kirchhofstraße. Durch die Sperrung fehle eine wichtige Verbindung.
„Wir befürchten, dass die Brücke überhaupt nicht mehr aufgebaut werden soll“, sagt Ockel. Dem widerspricht die Verwaltung: „Die Berücksichtigung des Rückbaus im Haushalt zeigt, dass wir die Brücke nicht vergessen haben“, sagt Thorsten Warning, städtischer Abteilungsleiter für konstruktiven Ingenieurbau. Eine Finanzierung sei zum jetzigen Zeitpunkt aber schlicht nicht möglich, da andere Projekte vorgingen. Für einen Abriss gebe es im Moment keinen konkreten Zeitplan. „Die Gelder sind für den Notfall eingeplant“, erklärt Warning.
Die Sonnborner können nur hoffen, dass die Eisenbahnbrücke der Ausweichstrecke Garterlaie weiter durchhält. Das Bauwerk ist ähnlich alt wie die Brücke Kirchhofstraße und musste im vergangenen Jahr bereits aufwendig saniert werden.
„Wenn die Garterlaie auch noch gesperrt wird, ist Sonnborn abgeschnitten“, warnt Anwohner Lothar Santer. Die Stadt bezeichnet den Zustand der dortigen Brücke allerdings als „stabil“.