Edith-Stein-Straße: „Wir müssen Flüchtlingen helfen“
Bis zu 48 Asylbewerber ziehen in ein Haus an der Edith-Stein-Straße. Kirchenvertreter und Politiker reagieren positiv auf die neuen Nachbarn.
Vohwinkel. Einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen fordern Vohwinkeler Vertreter aus Politik, Kirchen und Vereinen. Bei den vergangenen Neujahrsempfängen im Stadtteil war das geplante Übergangsheim an der Edith-Stein-Straße daher ein wichtiges Thema. Hier sollen ab Mitte Februar bis zu 48 Asylberber einziehen. Derzeit läuft der Umbau der Räume, in denen bereits vor einigen Jahren Flüchtlinge untergebracht wurden.
Aus dem Wuppertaler Westen erhalten die neuen Bewohner viel Zuspruch. „Wir müssen diesen verfolgten Menschen helfen“, sagt die Vohwinkeler Presbyteriumsvorsitzende Britta Scholz. Das sei ein Gebot der Nächstenliebe. Derzeit würden in der Gemeinde Strategien zur Unterstützung der Flüchtlinge erarbeitet. Beim evangelischen Neujahrsempfang wurden außerdem rund 600 Euro gesammelt.
Hilfe für die Asylbewerber stellt auch der katholische Pfarrverweser für den Wuppertaler Westen, Joachim Federhen in Aussicht. Die angeschlossene Gemeinde St. Mariä Empfängnis befindet sich in direkter Nähe zum geplanten Übergangsheim. „Wir heißen unsere neuen Nachbarn herzlich willkommen“, sagt Federhen.
Joachim Federhen, katholischer Pfarrverweser
Für den CDU-Stadtbezirksverbandsvorsitzenden Eckhard Klesser sind mit dem Flüchtlingsheim die weltweiten Krisenherde direkt in Vohwinkel spürbar. Angesichts von Krieg und Gewalt plädiert er für eine Willkommenskultur. „Frieden ist nicht selbstverständlich und wir können dafür sehr dankbar sein“, sagt Klesser.
Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) wünscht sich beim Thema ein Klima des Miteinanders. „Das gebieten Vernunft, Nächstenliebe und menschlicher Anstand“, lautet seine Meinung. Ähnlich sieht es Matthias Bruchmann vom Vorstand des Vohwinkeler STV. Der Verein möchte Angebote für die Flüchtlinge schaffen und stellt derzeit ein entsprechendes Konzept zusammen. Deutliche Kritik übt Bruchmann an einer Vohwinkeler Facebook Gruppe, in der es nach seiner Auffassung teilweise fremdenfeindliche Kommentare gegeben habe. „Das finde ich sehr bestürzend“, sagt er.
Wuppertal muss generell mehr Platz für Flüchtlinge schaffen. Bis zum Ende des vergangenen Jahres nahm die Stadt 1200 zusätzliche Asylbewerber auf. Insgesamt leben 2700 Menschen aus Krisengebieten in Wuppertal. Im laufenden Jahr wird die Zahl weiter ansteigen.