Für einen guten Zweck: Mord und Totschlag im Schloss
Bei einem Krimidinner kamen 2200 Euro zugunsten des geplanten Kinderhospizes im Burgholz zusammen.
Lüntenbeck. Mord und Totschlag am Wochenende bei einem Jubiläumsdinner im Schloss Lüntenbeck — und das auch noch vor den Augen der Gäste. Diese hatten die Bluttat nicht nur erwartet, sie waren sogar extra dafür erschienen. Doch keine Sorge — all das war Teil einer Benefizveranstaltung der Agentur Mordsgericht zugunsten des geplanten Kinderhospizes Burgholz. Titel des Abends: „Tödliches Jubiläum“ — und 45 Gäste verfolgten im Restaurant Pilkens gespannt das kriminalistische Geschehen.
Sechs Laiendarsteller aus Wuppertal nahmen die Gäste mit auf eine Galafeier des Bankhauses von Elberfeld — seit 150 Jahren ohne Skandale und grundsolide. Kein Wunder also, dass Direktor Bertram von Elberfeld von der Oberfinanzverwaltung eine Urkunde verliehen bekommt. Doch die Probleme lassen nicht lange auf sich warten: Martina Schildknecht, seine persönliche Assistentin, fühlt sich von ihrem Chef ausgenutzt, die vornehme Anna von Beyenburg ist eifersüchtig auf seine Freundin Emma. So dauert es nicht lange, dass Bertram mit einem Messer in der Brust in den Saal stolpert und vor aller Augen verstirbt.
Wer war der Täter? Ein Fall für Oberkommissar Stefan Borchert, der sofort seine Ermittlungen aufnimmt. Dabei braucht er die tatkräftige Hilfe des Publikums, denn verdächtig ist Jeder. Immer wieder bezieht die Theatertrupppe die Gäste in das Geschehen ein — und diese spielen freudig mit. Eine Besucherin schlüpft problemlos in die Rolle der Emma, männliche Gäste avancieren mühelos zu Geschäftsführern der Bank. Lustvoll improvisieren die Darsteller in der intimen Atmosphäre des Restaurants — das steckt das Publikum an. Ein weiterer Mord geschieht ebenso ein Selbstmordversuch, bis der Täter schließlich gefasst wird.
Verantwortlicher und Organisator von Mordsgericht ist Peter Zimmermann, aus dessen Feder auch die aufgeführten Stücke stammen. Nach einer erfolgreichen „Tour de Ruhr“ und ausverkauften Vorstellungen in Köln freut sich das gesamte Ensemble nach Zimmermanns Bekunden, mit seinem Spiel an diesem Abend dem Kinderhospiz helfen zu können.
Auch der Betreiber und Küchenchef des Restaurants Pilkens, Jürgen Tschuschke, musste nicht lange zur Benefizveranstaltung überredet werden und verwöhnte die Gäste mit einem Drei-Gänge Menü. Die gesamten Einnahmen des Abends gingen komplett an die Kinderhospizstiftung — und so konnte deren Vertreterin Zita Höschen am Ende ein Scheck über 2200 Euro für das Projekt überreicht werden. Passend zum Thema beschloss der Wuppertaler Krimiautor Andreas Schmidt den Abend mit einer Lesung aus seinen Büchern.