Gesundheitsgefahr oder hinnehmbarer Gestank?

Anwohner vom Westpark beschweren sich über die ihrer Meinung nach gesundheitsschädlichen Immissionen der Firma WMK Plastics. Nach Auskunft der Stadt besteht keine Gesundheitsgefährdung.

Vohwinkel. Beißend sei der Geruch, durchdringend, sagt Marcus Rudolph. Der Vohwinkeler spricht für Anwohner der Siedlung Westpark, die sich von der nahe gelegenen kunststoffverarbeitenden Firma WMK Plastics am Westring in ihrer Gesundheit beeinträchtigt fühlen.

Das Unternehmen ist vor knapp vier Jahren von Solingen zum Westring gezogen und verarbeitet Kunststoffgranulat. Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte man sich in der Siedlungsgemeinschaft über Geruchsbelästigungen beschwert, und schon seinerzeit hat die Verwaltung eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen.

"Der Geruch ist nie ganz verschwunden", sagt Marcus Rudolph. In der vergangenen Woche sei er aber besonders intensiv gewesen. "Nachts mussten wir die Fenster schließen wegen Übelkeit und Kopfschmerzen."

"Wir sehen unsere Wohnqualität erheblich beeinträchtigt und werden die Situation nicht länger hinnehmen", sagt der Siedlungsvorsitzende. Man wisse im übrigen nichts über eine mögliche Schadstoffbelastung: "Es hat noch nie eine Messung der Außenluft gegeben", reklamiert Marcus Rudolph.

Das sei auch gar nicht nötig, ist dazu von der Stadt zu hören: Mit einer Verarbeitung des Plastiks in dieser Art "ist definitiv keine gesundheitliche Beeinträchtigung verbunden", sagt Sprecherin Martina Eckermann. Im vergangenen Jahr habe die Berufsgenossenschaft im Betrieb umfangreiche Messungen vorgenommen, und es seien keinerlei Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung feststellbar gewesen. "Deshalb kann auch die Abluft keine schädlichen Stoffe enthalten." Außerdem würden im Betrieb keine Verbrennungsprozesse stattfinden, sondern es werde Kunststoffgranulat geschmolzen. "Und das riecht nun einmal", sagt WMK Plastics-Geschäftsführer Thorsten Rosenbohm: "Je nach Wetterlage und Windrichtung. Den Geruch werden wir auch künftig nicht ganz vermeiden können. Aber hier ist nichts giftig. Wir verarbeiten keine Kunststoffe, die in irgendeiner Form kritisch zu sehen sind."

Das Anliegen der Anwohner könne er gleichwohl nachvollziehen, sagte Rosenbohm am Mittwoch im Gespräch mit der WZ und kündigte an: "Wir werden den Schornstein um zwei Meter erhöhen, damit er über die Begrenzung zur Autobahn reicht." Außerdem nehme man erneut Kontakt zur Berufsgenossenschaft auf.