Kaisermeile: Ausstieg von Schulz entlastet den Verkehr
Mit dem eigenen Konzept von Claus Schulz wird eine geringere Verkehrsbelastung vorhergesagt — Clees will weiter machen.
Vohwinkel. Für das Großprojekt Kaisermeile im Vohwinkeler Zentrum war es ein herber Rückschlag. Der Ausstieg von Kolk-Geschäftsführer Dr. Claus Schulz aus dem gemeinsamen Vorhaben mit dem Wülfrather Investor Uwe Clees hat das langjährige Verfahren nochmals ins Stocken gebracht. Schulz möchte auf seinem Gelände eigene Pläne verwirklichen und dort einen Verbrauchermarkt ansiedeln.
Dadurch werden sich die Verkaufsflächen auf dem Kolk-Areal nach Angaben der Stadt von 5000 auf 800 Quadratmeter deutlich reduzieren. Aus verkehrlicher Sicht ist das für den Stadtteil ein Vorteil. Die Verwaltung geht davon aus, dass damit auch die künftige Fahrzeugbelastung im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen geringer wird.
Verkehrsexperte Johannes Blöser nahm vergangene Woche in der Vohwinkeler Bezirksvertretung zur neuen Situation Stellung. „Das bedeutet einen weniger starken Anstieg in einigen Bereichen des Zentrums, aber insgesamt haben wir natürlich eine Zunahme des Verkehrs“, so Blöser. Er verweist darauf, dass Uwe Clees seine Pläne eines Kaufland Supermarktes im Gebhardgebäude an der Kaiserstraße sowie die Lienhardplatz Randbebauung weiterhin verwirklichen möchte. Die beim ersten Gutachten errechneten Verkehrsströme hatte Johannes Blöser für Vohwinkel als „gerade noch verkraftbar“ eingeschätzt. Jetzt gebe es etwas mehr Spielraum. Das bedeutet bei Umsetzung der Baumaßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Verzicht auf das geplante Rechtsfahrgebot beim Einbiegen von der Lienhardstraße in die Bahnstraße. Weiterhin eng bleibt es aber am ohnehin schon chronisch überlasteten Kaiserplatz. Das Verkehrsressort sieht hier weiterhin die Notwendigkeit eines künftigen Linksabbiegeverbotes aus der Gräfrather Straße sowie eine Verkürzung der Ampelphasen für Fußgänger. Diese Einschränkungen hatten im Stadtteil für Unmut gesorgt. Für die Verwaltung sind sie aber dringend notwendig, um den Mehrverkehr auffangen zu können. Eine weitere geplante Maßnahme ist eine neue Ampelanlage, die das Einbiegen von der Gustavstraße auf den Kaiserplatz regeln wird. Wie es mit der Umsetzung der reduzierten Kaisermeile weitergeht ist noch unklar. Die Verwaltung rechnet damit, dass zumindest der Abriss der maroden Gebäude für die Lienhardplatz Randbebauung noch in diesem Jahr erfolgt.