Kindergarten erbt 14 000 Euro

Peter Hackmann hat die Kita Lessingstraße bedacht.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Erben von einem Unbekannten? Was nach einem Film klingt, hat sich jetzt in Vohwinkel zugetragen. Peter Hackmann aus der Herderstraße starb vor einiger Zeit im Krankenhaus. In seinem Testament hatte er seinen Nachlass der Bürgerstiftung für Kinder vermacht — mit der Auflage, dass alles dem Kindergarten Lessingstraße zugute kommt.

„Wir waren sehr überrascht“, sagt Bettina Stieglitz, Leiterin der Einrichtung. „Bis heute wusste ich nicht einmal, wie hoch die Summe genau ist. Eine so hohe Spende ist schon enorm.“ 14 000 Euro hat der Verstorbene als Sparguthaben hinterlassen. „Dass die Summe so hoch ist, lag auch daran, dass wir mit allen Beteiligten Hand in Hand arbeiten konnten“, erklärt Rechtsanwalt Stephan Ries, der auch Mitglied der Bürgerstiftung ist.

Die Wohnungsbaugenossenschaft gab den Erben die Möglichkeit, die Wohnung schnell aufzulösen, so dass keine zusätzliche Miete mehr gezahlt werden musste. „Beim Ausräumen der Wohnung haben uns viele Eltern geholfen“, sagte Stieglitz. Das war nicht einfach: „Man findet Fotos und persönliche Dokumente und erfährt so viel über einen Menschen, den man bis dahin gar nicht kannte“, erzählt die Leiterin.

Das Geld soll als Unterstützung für Anschaffungen verwendet werden, die die Erzieher benötigen, um die Einrichtung weiter in Richtung der Reggio-Pädagogik auszustatten. Der Kindergarten soll möglichst bald als Reggio-Einrichtung zertifiziert werden.

„Die Reggio-Pädagogik ist eine Pädagogik des Zuhörens, nicht des Erklärens“, sagt Erzieherin Marion Kamrath. „Es geht darum, den Forschergeist der Kinder zu wecken. Fragen werden nicht einfach beantwortet, sondern die Kinder animiert, die Lösung selbst heruaszufinden.