Schäden im Turm: Sanierung des Rathauses verzögert sich

Regenwasser ist über die Leitung eines Blitzableiters eingedrungen. Die zusätzlichen Kosten sind mit 10 000 Euro noch moderat.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Noch ein paar Monate gedulden müssen sich die Vohwinkeler bei der Außensanierung des Rathauses. Der Turm des Verwaltungsgebäudes ist weiterhin eingerüstet. Das wird voraussichtlich bis Ende des Jahres auch so bleiben. Grund ist die Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden, die erst im Zuge der laufenden Fassadensanierung entdeckt wurden. Damit verzögert sich das aufwendige Projekt ein weiteres Mal.

Nach der jüngsten Verlängerung der Arbeiten sollte eigentlich in diesem Sommer alles fertig sein. Der Zeitplan lässt sich allerdings nicht einhalten. „Wir tun was wir können, aber die aktuellen Feuchtigkeitsschäden im Turm waren vorher nicht abzusehen“, sagt Michael Neumann vom Gebäudemanagement Wuppertal. Ursache dafür sei die Leitung eines Blitzableiters gewesen, die vor einigen Jahren in den Innenbereich des Rathauses verlegt wurde. „Deren Dichtung wurde im Laufe der Zeit porös, so dass Regenwasser eindringen konnte“, erklärt Neumann. Dadurch seien Holzteile verfault, die jetzt ersetzt werden müssten. „Der Bereich ist vom Gebäudeinneren aus nicht zugänglich, so dass wir das Ausmaß des Schadens erst nicht erkennen konnten“, sagt der GMW Experte. Zudem habe die Prüfung durch Fachleute einige Zeit in Anspruch genommen.

Jetzt laufe die Reparatur auf Hochtouren. Der Fortschritt sei aber wetterabhängig. Im ungünstigen Fall könnte sich die Sanierung daher auch bis ins kommende Jahr verlängern. Immerhin erhöhe sich die gesamte Investitionssumme für die Sanierung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro nicht wesentlich. „Die jetzigen Reparaturkosten sind mit 10.000 Euro noch recht moderat“, findet Michael Neumann. Deutlich ärgerlicher sei der Zeitverlust. „Die Sanierung bei solchen alten Gebäude insbesondere mit Türmen haben es in sich“, sagt Neumann. Das erfuhr das Gebäudemanagement auch schon zu Beginn der Erneuerung von Dach und Fassade des denkmalgeschützten Rathauses. Dafür war unter anderem die Bestellung historischer Baustoffe notwendig, was ebenfall einige Zeit in Anspruch nahm. Auch die komplexe Befestigung des Gerüstes an der 40 Meter hohen Turmspitze hatte ihre Tücken. Dabei mussten die verschiedenen Bauteile und Zierelemente berücksichtigt werden. Zudem musste jeder Naturstein genau unter die Lupe genommen werden. Wenn eine Überarbeitung nicht möglich war, wurde beim Steinmetz ein Duplikat angefertigt.

Beim Dach blieben die Schindeln und Dachpfannen zum größten Teil erhalten bleiben. Die meisten Fenster konnten überarbeitet werden. Der Großteil der Arbeiten wurde mittlerweile abgeschlossen und die neue Fassade erstrahlt im alten Glanz. „Die weiteren Beeinträchtigungen halten sich in Grenzen, da der Dienstbetrieb nicht gestört wird“, sagt Michael Neumann. Die Arbeiten finden ausschließlich im Außenbereich statt.

Auch Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) sieht in der Verzögerung kein größeres Problem. „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“, lautet seine Meinung. Das bisherige Ergebnis sei für das Rathaus bereits eine große Aufwertung. Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings die weitere Sperrung der Turmspitze für die Öffentlichkeit. Aus Kostengründen lässt sich eine Begehung laut Gebäudemanagement nicht umsetzen.

Ungewiss ist derzeit auch die Installation einer neuen Außenbeleuchtung für das Rathaus. Diese hatte der Vohwinkeler Bürgerverein angeregt. Nach GMW-Schätzung würde das allerdings 40 000 Euro kosten.