Jugendfreizeit Stadtteiltreff Tesche: „Ein Beitrag für den sozialen Frieden“

Im Stadtteiltreff Tesche fanden daheim gebliebene Kinder eine kreative Beschäftigung.

Jugendfreizeit: Stadtteiltreff Tesche: „Ein Beitrag für den sozialen Frieden“
Foto: Fries, Stefan (fri)

Von Eike Birkmeier

Eine positive Bilanz ziehen die Organisatoren des Ferienprogramms in der Kinder- und Jugendeinrichtung Treffpunkt Tesche. Wie auch bei den anderen Einrichtungen des Stadtteils wurden hier zahlreiche Aktivitäten für den Nachwuchs angeboten. Beim Ferienabschluss-Tag an der Nathrather Straße war die Resonanz am vergangenen Dienstag erneut erfreulich.

Zum Ende der schulfreien Zeit konnten sich die jungen Besucher noch einmal austoben — und zeigten beim Jonglieren, Tellerdehen oder beim geschickten Umgang mit dem Diabolo, was sie in den Ferienkursen gelernt haben. Auch dabei gab es eine große Nachfrage. Nach Aussage der Veranstalter können sich längst nicht alle Eltern im Quartier einen Urlaub leisten. Daher hat das Programm im Treffpunkt Tesche eine wichtige soziale Funktion. Der Bedarf sei im Vergleich zu früher sogar noch gestiegen.

„Wir haben den Eindruck, dass die Zahl der Kinder, die während der gesamten Ferienzeit zu Hause bleiben, größer geworden ist“, sagt Mitarbeiterin Gabriele Wenzel. Dafür gebe es sicher finanzielle Gründe. Umso bedeutender sei die Schaffung entsprechender Angebote für die Kinder und Jugendlichen im Bereich Tesche. „Die langweilen sich sonst und machen Blödsinn“, betont Gabi Tast, Leiterin der städtischen Einrichtung. Angesichts der vielen Möglichkeiten bestand diese Gefahr in den Ferien nicht.

Zum Angebot gehörte unter anderem eine kulinarische Reise rund um die Welt. Auf den Spuren von Piraten und Wikingern ging es „wild und verwegen übers Meer“. Auch die Kreativität kam nicht zu kurz. Im Treffpunkt Tesche wurden Zwerge, Frösche, Trollsteine und Schwebebahnen gebastelt. Außerdem wurde ein eigener Trickfilm gedreht. Eine Fahrradtour, eine Fahrt in den Freizeitpark und eine Ferienabschlussparty boten ebenfalls Abwechslung.

„Gerade die Kreativangebote sind gut angenommen worden“, berichtet Gabriele Tast. Die neunjährige Sarah hatte etwa riesigen Spaß beim Trickfilmprojekt und ließ dabei den „Tesche-Geist“ lebendig werden. „Das war toll“, erzählt sie aufgeregt. Die siebenjährige Josephine zeigte derweil Geschick bei den JonglierAktionen. „Dieses Angebot ist ganz wichtig für den Stadtteil“, findet Mutter Tanja Scheck.

So sieht es auch Susanne Pietsch, deren Tochter ebenfalls am Ferienprogramm teilnahm. „Hier wird eine Menge für die Kinder geboten“, lautet ihre Meinung. In diesem Jahr war die Umsetzung eine Herausforderung, da es im Mitarbeiterteam einen krankheitsbedingten Ausfall gab. „Wir haben uns aber trotzdem um ein attraktives Angebot bemüht“, sagt Gabriele Wenzel. Für sie ist die Kinder- und Jugendarbeit im Quartier unverzichtbar. „Das ist ein Beitrag zum sozialen Frieden“, betont sie.

Jetzt stellen sich die Organisatoren bereits auf das kommende Stadtteilfest Mitte September ein.Wie berichtet war die traditionelle Veranstaltung mangels ehrenamtlicher Unterstützung und aufgrund fehlender finanzieller Mittel zunächst gefährdet. Bei mehreren Vorbereitungsgesprächen fanden sich aber fleißige Helfer und Sponsoren. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Gabriele Tast.

Der Austausch im Stadtteil habe auch neue Ideen gebracht. So zeigt ein Nachbar beim Fest, wie Wolle gesponnen wird. Außerdem gibt es eine Bullriding Maschine und sogenannte „Zorb“ Bälle, in die kleine und große Besucher schlüpfen können. Die Angebote sind alle kostenlos. „Das ist in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich“ betont Gabriele Wenzel.

Möglich werde das auch durch den großzügigen Beitrag eines privaten Spenders. Die Arbeit zum Wohl des Quartiers reicht schon viele Jahre zurück. Dabei hat sich der Bereich Tesche vom sozialen Brennpunkt zum attraktiven Wohnquartier gemausert. Diese positive Entwicklung soll auch durch das Fest deutlich gemacht werden.