Trödelspaß mit 220 000 Besuchern
Bereits in der Nacht waren die ersten Schnäppchenjäger auf der Kaiserstraße unterwegs.
Beste Bedingungen für das große Trödelspektakel: Ein fast wolkenloser Himmel, rund 300 Stände und ausgelassene Stimmung machten den Vohwinkeler Flohmarkt erneut zu einem Publikumsmagneten. Auf der Festmeile zwischen Kaiserplatz und Hammerstein waren nach den Schätzungen der Organisatoren mehr als 220 000 Besucher unterwegs.
Sie genossen den sonnigen Bummel über die Kaiserstraße, wo unzählige Schnäppchen lockten. Da wurde Omas Kronleuchter neben der kompletten Taucherausrüstung feilgeboten. Auf Hochglanz polierte Blechblasinstrumente blitzten in der Sonne, während nur ein paar Meter weiter um ein Aquarium gefeilscht wurde.
Gerade die große Abwechslung machte den Reiz aus. „Wir finden eigentlich immer etwas“, sagte Anette Kiefer. Sie schaute mit ihren Kindern vorbei, die sich über gut erhaltene Spielsachen freuen konnten. Die Familie gehört zu den Stammgästen der Großveranstaltung. „Ich wohne schon länger nicht mehr in Wuppertal, aber der Flohmarkt ist für uns ein Pflichttermin“, erzählte Anette Kiefer. So geht es zahlreichen Besuchern und Ausstellern, die jedes Jahr wiederkommen. „Das ist einfach eine nette Atmosphäre hier und man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch“, sagte Standbesitzer Torsten Sengteller. Er hatte unter anderem gebrauchte Haushaltswaren im Angebot. „Wäre doch zu schade, die einfach wegzuwerfen“, erklärte er.
Ausstellerin Sarah Pröbsting war mit Kleidung, Dekoartikeln und Bilderrahmen erfolgreich. „Gerade das Handeln macht Spaß“, erzählte sie. Derweil machte Helmut Klose mit einer alten Wanduhr aus den 30er-Jahren einen tollen Fang. „Die bekommt bei mir einen Ehrenplatz“, erzählte er strahlend.
Schon in der Flohmarktnacht war auf der Kaiserstraße viel los. Im Schein der Taschenlampen wurden die Auslagen kritisch begutachtet. Gut vorbereitete Schnäppchenjäger hatten gleich einen Bollerwagen mitgebracht, um auch größere Stücke verstauen zu können. An Schlaf war auch für Hauptorganisator Frank Varoquier nicht zu denken. Etwas mitgenommen von der langen Nacht, aber glücklich über die Besucherresonanz eröffnete er am Vormittag offiziell den Flohmarkt. „Es ist wirklich super gelaufen und wir hatten keine Probleme“, lautete sein Fazit. Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) und Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) lobten den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Marco Purmann war schon zum dritten Mal als Ordner dabei. „Ich war schon als Kind immer auf dem Flohmarkt und es macht Spaß, selbst mitzumachen“, sagte der 20-Jährige. Sein Kollege Sebastian Ohland sieht das ähnlich. „Es ist wichtig, dass die Flohmarkttradition erhalten bleibt“, erklärte er.
Frank Varoquier, Organisator
Um den Nachwuchs bei den Ausstellern war es jedenfalls gut bestellt. An den Schwebebahnschürzen machten viele Kinder und Jugendliche beim Trödelspaß mit. „Man muss die Leute ansprechen und freundlich sein“, erklärte Svenja (15) das Rezept für möglichst gute Verkaufserlöse. Sie bot zusammen mit ihren Freundinnen Johanna (11) und Alina (12) Spielzeug, Bücher und DVDs an.
Mit Sänger Nickey Barker hatte der Flohmarkt auch musikalisch einiges zu bieten. Der Vollblutentertainer machte auf der Bühne anständig Stimmung. Auch weiterhin wird der letzte Sonntag im September bei den Flohmarktfans dick im Kalender angestrichen bleiben. Für das kommende Jahr sind schon die ersten Stände reserviert. Die lange Vohwinkeler Flohmarkttradition wird daher auf jeden Fall weitergehen.