Reinigungsaktion Trotz Wintereinbruchs: Großes Engagement beim Lüntendrecktag

Lüntenbeck · Bürger packen bei der Reinigung der Siedlung tatkräftig mit an. Reibekuchen gab es für den guten Zweck.

Beim Lüntendrecktag halfen die Bewohner verschiedener Altersgruppen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Als Jürgen Behrendt am vergangenen Samstagmorgen aus dem Fenster blickte, staunte er nicht schlecht über den unerwarteten Wintereinbruch. Angesichts des starken Schneefalls der vergangenen Nacht war der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Lüntenbeck alles andere als sicher, ob der Tag wie geplant verlaufen kann. Schließlich waren mit einer Müllsammelaktion und dem Reibekuchenbacken zugunsten hilfsbedürftiger Menschen aus der Ukraine gleich zwei witterungsabhängige Ereignisse geplant.

„Bei mir stand das Telefon nicht still“, berichtet Behrendt. Eine Absage kam für ihn und seine ehrenamtlichen Mitstreiter aber nicht infrage. Das sollte sich schnell als richtige Entscheidung erweisen. Bereits am Vormittag fanden sich mehr als 50 Helfer für am Bürgertreff der Siedlung ein. So wurde der 17. Lüntendrecktag trotzdem ein Erfolg. Zusammen wurde fleißig angepackt. Auch viele Kinder machten mit. Etliche Säcke Müll kamen zusammen.

„Die Lüntenbecker sind eben eine starke Gemeinschaft“, freut sich Jürgen Behrendt. Gesammelt wurden unter anderem Zigarettenkippen, Plastikverpackungen, Dosen, Masken und Taschentücher. „Es ist unglaublich, was die Leute einfach in die Landschaft werfen“, berichtet Anwohnerin Dagmar Ork.

Zusammen mit den Nachbarn hatte sie sich im Schnee an die Arbeit gemacht und wurde trotz der widrigen Umstände vielfach fündig. Auch die fünfjährige Clara sorgte für mehr Sauberkeit in der Lüntenbeck und sammelte unter elterlicher Aufsicht sogar einige alte Schrauben ein. „Das Engagement verdient großes Lob“, betont Stefan Heinzemann, Vorsitzender des an der Trasse gelegenen Bürgertreffs. Die beliebte Einrichtung hatte die Aktionen des Tages zusammen mit der Siedlergemeinschaft organisiert. „Die Zusammenarbeit klappt generell gut“, sagt Jürgen Behrendt. „Noch besser wäre es allerdings, wenn die Menschen mehr Rücksicht zeigen würden und der Müll nicht achtlos in der Landschaft landen würde“, findet Nachbarin Claudia John.

Im Anschluss an die Arbeit konnten sich die großen und kleinen Helfer dann frischgemachte Reibekuchen schmecken lassen. Hier war die Spendenbereitschaft groß. Insgesamt kamen 1700 Euro zusammen. Das Geld soll kurzfristig an eine Wuppertaler Organisation gehen, die geflüchtete Menschen aus der Ukraine unterstützt.

Die Aktionen waren ein Auftakt für die künftigen Aktivitäten in der Lüntenbeck. Diese sollen nach der Cornona-Pause wieder verstärkt aufgenommen werden. Dazu gehören unter anderem ein Quartiersflohmarkt in der Siedlung im Juni und mehrere Diskussionsrunden mit den Kandidaten der kommenden Landtagswahl im Bürgertreff. Am 11. Mai soll ein rollender Lebensmittelmarkt die Siedlung besuchen.