Westring: Das Krematorium läuft jetzt im Test-Betrieb
Der Bau wurde planmäßig abgeschlossen, heißt es von den Betreibern der Anlage.
Vohwinkel. Ohne großes Brimborium ist das erste Wuppertaler Krematorium im Vohwinkeler Westen in Betrieb gegangen. Seit Mitte letzter Woche finden dort in einer Probephase die ersten Feuerbestattungen statt. Laut Aussage der Betreiber läuft die Anlage bisher reibungslos.
Die Arbeiten für das 2,5 Millionen Euro teure Projekt hatten Anfang des Jahres begonnen. Bis zuletzt war der Bau des Krematoriums neben dem ehemaligen Briefverteilzentrum bei den Bürgern im Stadtteil umstritten. "Wir sind völlig im Zeitplan und konnten den Betrieb ohne Probleme aufnehmen", erklärt Katrin Hoffmeister zufrieden. Sie ist eine von drei Geschäftsführerinnen der für den Bau verantwortlichen Bergischen Krematorium GmbH.
Die Gesellschaft ist im vergangenen Jahr aus der Krematorium Wuppertal GmbH und der Krematorium Bergisch Land GmbH hervorgegangen. Letztere wollte ursprünglich eine Feuerbestattungsanlage am Unterbarmer Friedhof verwirklichen. Mittlerweile wirken über 40 Bestatter an dem neuen Projekt mit. Bisher gab es in Wuppertal noch kein Krematorium, obwohl der Bedarf auch hier stetig zunimmt.
Der Anteil der Einäscherungen ist nach Schätzungen von Experten deutschlandweit im Vergleich zur konventionellen Beerdigung auf über 50 Prozent gestiegen. "Wir rechnen mit 4000 Feuerbestattungen pro Jahr", sagte die Hauptgeschäftsführerin der Bergische Krematorium GmbH, Ulrike Ludwigs auf Nachfrage gestern. Zur der Inbetriebnahme des umstrittenen Krematoriums wollte sie sich gestern ansonsten nicht weiter äußern.
Gegen das Krematorium hatte es gerade im letzten Jahr scharfe Proteste aus den benachbarten Wohnvierteln gegeben. Hier wurden Gesundheitsgefährdungen durch Schadstoff-Emissionen befürchtet. Besonders die Bürgerinitiative "Rettet Vohwinkel", sieht weiterhin eine mögliche Gefahr durch den Ausstoß von Schwermetallen. "Die ohnehin strengen Grenzwerte des Amtes für Umweltschutz werden von uns noch deutlich unterschritten", betont Katrin Hoffmeister.
Dies bestätigen auch zwei umfangreiche Gutachten der zuständigen staatlichen Stellen. Und in der Bezirksvertretung des Stadtteils stieß das Wuppertaler Krematorium ebenfalls auf Zustimmung. "Neben der Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien durch die Betreiber war für uns auch die günstige Verkehrsanbindung zur Autobahn und die Lage in einem Gewerbegebiet mit genügend Entfernung zur Wohnbebauung entscheidend", erläutert der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann die Ansicht des Gremiums.