Standesamt: Scharfe Kontrollen nach Kassen-Skandal
Nachdem eine Hauptkassiererin ohne Probleme fast 25 000 Euro veruntreuen konnte, hat die Stadt Wuppertal ihren Umgang mit Bargeld grundlegend umgestellt.
Wuppertal. Der Fall kommt einen Erdbeben innerhalb der Wuppertaler Stadtverwaltung gleich: Nachdem es einer Kassiererin vier Jahre lang möglich war, insgesamt fast 25 000 Euro zu veruntreuen (siehe Kasten unten), hat man Ende 2004 im Rathaus die Notbremse gezogen - und seitdem den Bargeldverkehr bei den insgesamt 128 städtischen Kassen abgesichert, um einen weiteren Fall dieser Art zu verhindern.
Dass es seinerzeit gravierende "Lücken in der Kontrolle" gab, stehe außer Frage, räumt Stadtsprecherin Martina Eckermann auf WZ-Nachfrage ein. Aus "diesem Einzelfall" habe man allerdings gelernt, weit reichende Konsequenzen gezogen und eine "tiefere Kassenprüfung" organisiert: Um zu verhindern, dass es überhaupt zu fiktiven Stornierungen kommt, sind handschriftliche Buchungen bei den Stadtkassen nicht mehr möglich.
Durch die grundsätzliche Eingabe in die elektronische Datenverarbeitung ist jeder Vorgang erfasst und nachprüfbar. Außerdem müssen Stornierungen gegengezeichnet werden - durch den zuständigen Teamleiter und durch den Kunden selbst. "Niemand kann einen Betrag allein von Hand zurückbuchen", fügt Eckermann hinzu.