Viren-Alarm in den Altenheimen
Noro-virus: Auch in Wuppertal grassiert das Magen-Darm-Virus. Das Gesundheitsamt nennt die Lage angespannt.
Wuppertal. Kurz vor Weihnachten kam die erste Welle. Reihenweise legte es seinerzeit ganze Wuppertaler Familien nacheinander flach. Das Noro-Virus gilt als aggressiv und sehr ansteckend. Wer es abbekommt, hat zwischen 24 und 60 Stunden am Stück mit Durchfall, Erbrechen und Krämpfen zu kämpfen.
Alle Jahre wieder kommt das Virus auch nach Wuppertal, doch diesmal ist es offenbar besonders schlimm. 270 Fälle hat das Gesundheitsamt im ersten Monat dieses Jahres gezählt. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 340 Fälle. Hart trifft es die 35 Wuppertaler Altenheime. Etwa 200 Mal brach dort in diesem Jahr das Noro-Virus aus. "Die Situation ist angespannt", bestätigt Matthias Buntrock-Schweer vom Gesundheitsamt.
Wie die WZ erfuhr, wurden in manchen Einrichtungen Verwandte und Bekannte gebeten, zwischenzeitlich von Besuchen abzusehen. Zu groß war die Gefahr einer flächendeckenden Epidemie. Um einer Ausbreitung vorzubeugen, haben die Heimleitungen vor Ort Hygienepläne fürs Pflegepersonal an die Hand bekommen. Abgesehen von den üblichen Vorschriften - wie gründliches Händewaschen beziehungsweise Desinfizieren - soll beispielsweise kein Personalwechsel über verschiedene Stationen eines Altenheimes vorgenommen werden. Auch Dienstkleidung wie Kittel sollten nicht von Pflegekraft zu Pflegekraft weitergereicht werden.
Doch nicht nur ältere Menschen haben mit dem Virus zu kämpfen. Gefahr besteht auch für Kleinkinder, die wegen der geringeren Körpermasse dem Flüssigkeitsverlust weniger entgegenzusetzen haben. Die WZ erfuhr aber auch von Fällen, in denen Teenager ins Krankenhaus mussten und dort per Tropf aufgepäppelt wurden. Schulen oder Kindergärten sind bislang aber offenbar noch nicht flächendeckend vom Virus betroffen.
Behandlung Erkrankte sollten viel trinken (Mineralwasser, Cola, gesüßte Tees). In der Apotheke sind Elektrolytpräparate erhältlich, die dem Körper Mineralien zuführen. Als Nahrung werden Zwieback, Salzstangen, trockenes Brot und leichte Suppen empfohlen.
Hausarzt Gefährlich kann das Virus für Kleinkinder und ältere Menschen werden. Bei starken Beschwerden sollte frühzeitig ein Arzt konsultiert werden.