„Vielleicht will der liebe Gott mich dort haben“ Vohwinkelerin Babette Pfeffer arbeitet neu im Kreissynodalvorstand mit
Wuppertal · Ohne ehrenamtlichen Einsatz wäre in diesen herausfordernden Zeiten vieles nicht möglich.
Das gilt auch für die Evangelische Kirchengemeinde im Stadtteil. Zahlreiche Menschen bringen sich hier auf unterschiedliche Weise freiwillig ein. Zu ihnen gehört Babette Pfeffer. Sie engagiert sich seit vielen Jahren als Prädikantin, Presbyterin und in der Kirchenmusik für ihre Gemeinde. Jetzt ist eine weitere bedeutende Aufgabe hinzugekommen. Ende des letzten Jahres wurde die Vohwinkelerin als Stellvertreterin in den Kreissynodalvorstand gewählt. Am vergangenen Sonntag fand zusammen mit den anderen Mitgliedern die feierliche Einführung in das neue Amt statt.
Eine Chance zur
positiven Mitgestaltung
„Ich habe mich natürlich riesig darüber gefreut, dass ich mich nun in dieses wichtige Gremium einbringen darf“, sagt Babette Pfeffer. Für Vohwinkel als eine der größten Gemeinden im Kirchenkreis ist das eine gute Nachricht. Bisher war der Stadtteil im Kreissynodalvorstand noch nicht vertreten. Das hat sich nun geändert. Die neue Stellvertreterin hat hier eine beratende Stimme, die aber Gewicht haben dürfte. „Wir sehen uns als Team, das konstruktiv zusammenarbeitet“, erläutert Babette Pfeffer. Viele Kollegen kennt sie bereits durch ihre langjährige Gemeindearbeit.
Für den Kirchkreis trifft der Kreissynodalvorstand weitreichende Entscheidungen. „Man könnte ihn als Presbyterium für ganz Wuppertal beschreiben“, erklärt Babette Pfeffer. Dort geht es unter anderem um Finanzen, Kirchenimmobilien oder personelle Fragen. Entsprechend groß ist das Arbeitspensum für die bereits vielbeschäftigte Christin. „Da wird schon eine ganz schöne Schippe mit etlichen Stunden in der Woche draufkommen“, erzählt sie. Bei ihr überwiege aber das gute Gefühl, als neues Mitglied eine große Chance zur positiven Mitgestaltung des kirchlichen Lebens im Stadtgebiet zu haben.
Beworben hat sie sich zunächst aber gar nicht selbst, sondern wurde von Kollegen vorgeschlagen. „Davon wusste ich im Vorfeld gar nichts und war deshalb natürlich erst mal überrascht“, berichtet Babette Pfeffer. Nach reichlicher Überlegung entschied sie sich aber dafür, die Nominierung anzunehmen. „Mein Gedanke war, vielleicht will mich der liebe Gott dort haben“, erklärt die engagierte Vohwinkelerin. Sie ist als Abteilungsleiterin in der Arzneimittelindustrie gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungsprozesse zu begleiten. „Manchmal müssen angesichts knapper werdender Finanzmittel auch schwierige Entscheidungen getroffen werden, um das Gemeindeleben als Ganzes zu erhalten“, stellt Babette Pfeffer klar. Sie weiß aus ihrer Erfahrung als Presbyterin, dass solche Einschnitte schmerzhaft sein können und nicht immer auf Gegenliebe stoßen. „Anders geht es aber oft nicht“, so Pfeffer.
Neben ihrer Arbeit im Kreissynodalvorstand ist sie weiterhin aktiv als Prädikantin in Vohwinkel und Sonnborn. Dabei übernimmt sie Aufgaben, die sonst hauptamtlichen Pfarrern vorbehalten sind. Dazu gehören die selbstständige Planung und Durchführung von Gottesdiensten. Auch Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen sind möglich. Seit knapp drei Jahrzehnten übt Babette Pfeffer dieses sehr verantwortungsvolle Ehrenamt aus. „Ich möchte das nicht missen“, erzählt sie. Nach wie vor begeistere es sie, sich Gedanken zu einer Predigt zu machen und sich dann anschließend der Gemeinde mitteilen zu können. „Prädikanten können Gemeinden mit ihrer Lebens- und Berufserfahrung bereichern“, sagt Babette Pfeffer. Künftig will sie dazu auch als stellvertretendes Mitglied im Kreissynodalvorstand ihren Beitrag leisten.