Meinung WZ-Kommentar zu den Schuleingangsuntersuchungen: Die ganze Stadtgesellschaft

Wuppertal · Zu viele Kinder starten mit Entwicklungsrückständen in die Schule – auch wegen fehlender Kita-Plätze. Jetzt ist die ganze Stadt gefragt, Lösungen zu finden.

katharina.rueth@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Betroffenheit über die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen ist groß. Und trägt hoffentlich weit genug, dass daraus auch Taten werden. Die Politiker des Schulausschusses forderten, das Thema müsste auch Kollegen anderer Ressorts, müsse die ganze Stadtgesellschaft mit angehen.

Auf eine große Baustelle hat die Schulärztin hingewiesen: Die fehlenden Kita-Plätze. Bei einer Betreuungsquote von 84 Prozent bei den Drei- bis Sechsjährigen gibt es zu viele Kinder, die nie eine Kita besuchen. Wenn sie nicht besonders engagierte Eltern haben, fehlen ihnen fundamentale kognitive, motorische und soziale Fähigkeiten, die sie in der Schule erst erlernen müssen, bevor es mit dem eigentlichen Schulstoff losgeht. Da werden ganz früh Weichen gestellt, die Folgen wird am Ende auch die gesamte Gesellschaft spüren.

Es braucht noch größere Anstrengungen beim Kita- und OGS-Ausbau – auch wenn der Personalmangel groß ist. Darüber hinaus könnten sich durch Kooperationen und kreative Ideen Möglichkeiten finden, noch mehr für die Förderung und die Gesundheitserziehung der Kinder zu erreichen. Daher ist es gut, wenn sich Institutionen dazu vernetzen, auch regelmäßig geprüft wird, ob Maßnahmen wirken, Ziele wie etwa bessere Zahlen erreicht werden.

Dass Einsatz und Ressourcen dafür da sind, dafür ist die ganze Stadtgesellschaft gefordert.