Waldschäden: Viele Bäume sind geschwächt
Der Umweltausschuss sorgt sich um die Baumgesundheit — eine Waldkalkung soll helfen.
Wuppertal. In seiner nächsten Sitzung im Januar wird sich der Wuppertaler Umweltausschuss mit den Schäden in Wäldern und Parks befassen — und dabei auch über mögliche Gegenmaßnahmen sprechen. In einem ersten Sachstand — als Reaktion auf den aktuellen Waldschadensbericht der Landesregierung — sprach die Stadtverwaltung im Ausschuss von insgesamt „stark geschwächten“ Baumbeständen, denen vor allem das sehr trockene Frühjahr zu schaffen macht. Für die Bäume habe der Sommer in diesem Jahr schon im April stattgefunden, erklärte Revierförster Christian Buschmann. Wassermangel führe dazu, dass viele Bäume von der Substanz leben, unter anderem kleinere Blätter bilden und auf Dauer anfälliger für Schädlinge werden.
Ein Effekt der veränderten Wetterlage war in diesem Jahr auch ein massives Pollen-Aufkommen: Das hat nach Information der Stadt bei der Gepa am Wiedener Kreuz in Vohwinkel sogar dazu geführt, dass die damit verstopfte Klima-Anlage tagelang gesäubert und repariert werden musste. Von einem massiven Baumsterben könne 2011 noch nicht die Rede sein, aber viele Baumkronen lichten sich, und es sind Schädlinge zu beobachten, die früher nur in südlichen Regionen heimisch waren.
Berichtet wurde dem Umweltausschuss auch, dass die Grünflächen- und Forstverwaltung finanziell und personell längst am Limit fährt und ihre Bestände immer schwerer pflegen kann. In Zukunft werde man häufiger auf Großmaschinen zurückgreifen müssen. Unter Experten werde derzeit die Anlage so genannter „klimaplastischer Wälder“ als Reaktion auf neue Wetterlagen erörtert — mit einer großen Artenvielfalt auf kleiner Fläche, wie Buschmann erklärte.
Jetzt müsse es darum gehen, Bäume zu stabilisieren, so dass die große Kronen tragen und über ein gutes Wurzelwerk verfügen. Noch ist offen, in welcher Form es dazu im kommenden Jahr eine Waldkalkung geben wird.