Warnstreik: Verdi legt Wuppertal am Dienstag still

Busse und Schwebebahn fahren nicht. Kindergärten sind geschlossen.

Wuppertal. Am kommenden Dienstag steht Wuppertal still: Busse und Schwebahnen fahren nicht. Viele Wuppertaler werden sich gut überlegen müssen, wie sie zur Arbeit kommen und ob sie überhaupt dort antreten können, wenn der Kindergarten schlicht geschlossen und eine alternative Betreuung für das Kind nicht zu finden ist. Denn die Gewerkschaft Verdi ruft zum Warnstreik auf.

Und dieser Warnstreik hat es in sich. Rund 9700 Beschäftigte der Kommune und des Bundes sind nach Scheitern der ersten Verhandlungsrunde aufgerufen, daran teilzunehmen. Betroffen ist der komplette öffentliche Dienst. Busse und Schwebebahnen werden aller Voraussicht nach den ganzen Tag nicht fahren. Städtische Kindertagesstätten bleiben ebenso geschlossen wie die Kunden-Center der Stadtwerke. Der Müll wird nicht abgeholt und die Straßenreinigungen fallen am Dienstag aus.

Ordnungsamt und Einwohnermeldeamt werden den Wuppertalern wohl ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Denn Verdi-Geschäftsführer Daniel Kolle geht davon aus, dass die allermeisten Beschäftigten dem Aufruf zum Warnstreik folgen werden.

Außerdem werden nach jetzigem Stand Straßen gesperrt, weil sich die Streikenden ab 8.30 Uhr in verschiedenen Märschen auf den Weg zur Kundgebung am Johannes-Rau-Platz machen. Kolle zufolge werden daher die Carnaper Straße ab der Autobahnabfahrt sowie die B 7 zwischen Brausenwerth und Bachstraße betroffen sein. „Da wird die Polizei großräumig sperren müssen“, so Kolle. Er rechnet mit rund 7500 Teilnehmern bei der Kundgebung.

Die Stadtwerke sehen keine andere Möglichkeit, als Fahrgäste darum zu bitten, frühzeitig nach Alternativen zu Bus und Schwebebahn zu suchen. Notgruppen für die Betreuung im Kindergarten wird die Stadt nicht einrichten. Das gilt nach Angaben von Sprecherin Martina Eckermann als unmöglich, weil niemand im Vorfeld weiß, wie viele Erzieherinnen streiken werden. Der Organisationsgrad in der Gewerkschaft ist aber hoch. „Es gibt auch keine Notdienst-Vereinbarung mit dem Personalrat“, so Martina Eckermann. Notgruppen werden erst bei länger anhaltenden Streiks gebildet. Auch ein Nottelefon wird daher nicht eingerichtet.