„Ich bin von hier“: Urkunden an die Gewinner überreicht Wettbewerb zur Diversität in der Stadt – vier Preisträger aus Wuppertal
Wuppertal · Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens hat das Kultursekretariat für 2024 für seine Mitgliedsstädte einen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem es um die Dokumentation von gelebter Teilhabe geht.
Auch in Wuppertal haben sich mehrere Schulen an dem Projekt beteiligt und mit unterschiedlichen Medien, Videos oder Hörstücken ihre Erfahrungen zum Thema „Erlebte Diversität“ gestaltet.
Neben dem Hauptpreis für das Gymnasium Sedanstraße – 2000 Euro vom Kultursekretariat des Landes – wurden mit Mitteln der Stadt Wuppertal noch drei weitere Preisträger gekürt. Das Medienprojekt Wuppertal e.V., Lore Duwe und ein weiteres Projekt des Gymnasiums Sedanstraße werden so mit jeweils 1000 Euro gewürdigt. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Kulturdezernent Matthias Nocke überreichten jetzt im Barmer Rathaus die Urkunden.
Bei dem Wettbewerb spielte es keine Rolle, ob die „Macherinnen und Macher“ Migrationshintergrund hatten oder nicht. Aspekte des Erlebens und Umsetzens von kultureller Vielfalt im eigenen Umfeld, Stadtteil, der Stadt, in der man lebt, sollten künstlerisch und mit lokalem Bezug in Szene gesetzt werden. Beurteilungskriterien waren neben dem thematischen Bezug, der Verbindung zur Stadt, die Qualität des künstlerischen Ansatzes, Kreativität und die Ausführung für die digitale Bildschirmdarstellung.
Bereits im Sommer wurde der mit 2000 Euro dotierte Hauptpreis an ein Filmprojekt des Gymnasiums Sedanstraße übergeben: Der Film „Ein Teil von hier“, der den Titel des gleichnamigen Projektes trägt, wurde von Filmstudentin und Medienprojekt-Mitglied Paula Müller begleitet.
„Über mein Netzwerk habe ich Kontakt zum Medienprojekt bekommen“, erläutert Kunsterzieher Roland Cron. Dadurch sei es möglich geworden, dass seine Schülerinnen und Schüler auch im Bereich Filmtechnik ganz viel hätten lernen können. „Wir haben sogar professionelle Geräte wie Ton-Angeln einsetzen dürfen und auch Grundlagen der Schnitttechnik haben meine Schülerinnen und Schüler gelernt. Sie haben die Szenen selbst geschnitten“, ist Cron stolz auf Erfahrungen, die seine Zehntklässler – neben der intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik – gemacht haben.
Mit Mitteln der Stadt Wuppertal konnten noch weitere Projekte mit einer Anerkennung von je 1000 Euro ausgezeichnet werden: Ein weiterer Film des Gymnasiums Sedanstraße wurde ebenfalls ausgezeichnet: Im Video „Auf Wellenlänge“ hatten die Jugendlichen selbst ein Drehbuch geschrieben: Eine arabisch aussehende Mitschülerin wird in der Klasse ausgeschlossen, wegen ihres Aussehens gemobbt. Erst als eine Mitschülerin herausfindet, dass sie Christin ist, beginnen sich die Mitschülerinnen und Mitschüler für sie zu interessieren, am Ende schließen die Mädchen Freundschaft. Drehbuchautoren, Darsteller und Techniker besuchen die Jahrgangsstufe 10. Der Film wurde von Tim Klinger vom Medienprojekt Wuppertal fachkundig begleitet.
Auch ein Autorenteam des Berufskollegs Barmen präsentierte einen der Siegertitel, die die Jury aus Mitgliedern des das Projekt durchführenden Kulturbüros Wuppertal und Mitarbeitern der Antidiskriminierungsstelle kürte: „Germany Changed My Life“ ist der Titel des Berufskollegs. Die Filme sind bereits auf der Seite des Vereins Medienprojekt online gestellt und wurden bereits im September öffentlich im Opernhaus gezeigt.
Die Wuppertaler Künstlerin Lore Duve (89) erhielt für Ihr Filmprojekt „Die Eule vom Uellendahl“ eine 1000-Euro-Auszeichnung.
Schneidewind und Nocke gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern und würdigten die eindrucksvolle Umsetzung der Vorgaben, ihre eindringlichen Botschaften und ihr Engagement für Vielfalt und einen respektvollen Umgang miteinander. „Ihr habt mit dem Projekt auch der Stadt gedient, indem ihr wundervolle Stimmungen, tolle Inhalte und außergewöhnliche Perspektiven eingefangen habt“, war Schneidewind begeistert über die tollen Ergebnisse, die in Zusammenarbeit mit dem Verein Medienprojekt entstanden sind.