Bergische Unternehmer fürchten höhere Arbeitskosten

Wirtschaft befindet sich zwar weiter im Hoch, doch die Preise für Rohstoffe und Arbeit gelten als Risiko.

Wuppertal. Die Dinge ändern sich wieder: Denn die Konjunktur befindet sich zwar weiter im Hoch, hat nach Angaben von IHK-Präsident Friedhelm Sträter zumindest im Städtedreieck jedoch den Zenit überschritten und bewegt sich „an der Stelle, an der die Kurve wieder abbricht.“

Außerdem steht die Wirtschaft offenbar erneut vor einer Diskussion um die Arbeitskosten. Auf der Liste der Risiken nennen die Unternehmen das Thema jedenfalls direkt nach den Energie- und Rohstoffpreisen mit höchster Priorität und damit so häufig wie lange nicht. Und auch die Art der aktuell wieder kräftigen Investitionen lässt diesen Schluss zu. Denn anders als in vergangenen Umfragen haben diese Investitionen nicht mehr überwiegend Kapazitätserweiterungen oder Produktinnovationen zum Ziel, sondern Rationalisierungen.

Ein weiterer Grund für die IHK, Wasser in den Konjunkturwein zu gießen: Der Geschäftsklima-Index landet im IHK-Bezirk nach Abwägung aller positiven und negativen Antworten zwar weiter bei einem schönen Wert von plus 46. Doch ohne eine Gewichtung nach Unternehmensgröße bleibt nur noch eine 10 stehen. Und daraus resultiert der IHK zufolge die Erkenntnis, dass es vielen kleineren mittelständischen Firmen eben doch signifikant schlechter als den großen geht.

Trotzdem sind die Unternehmen wieder bereit, mehr Arbeitsplätze zu schaffen und für Ausbildungsplätze zu sorgen. Auf dem Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote von mehr als 12 Prozent in Wuppertal spiegelt sich das jedoch nicht wirklich. Ein Grund: Freie Plätze und aktuell Arbeitslose passen nicht so ohne weiteres zusammen.

Auch deshalb findet die hiesige IHK Gefallen an dem Gedanken, die Idee anderer Regionen aufzunehmen und sich um ein Instrumentarium zu kümmern, das es vereinfacht, junge arbeitslose Menschen aus Spanien in die hiesigen Betriebe zu locken und so den Fachkräftebedarf zusätzlich anzugehen.

Was den Einzelhandel angeht, zeigen sich die Unternehmen zwar optimistisch, geben aktuell aber nur die Note befriedigend. Die IHK weist dabei darauf hin, dass der Anteil des Einzelhandelsumsatzes an den privaten Konsumausgaben sinkt.