Bergische Marktführer (12): Hudora steht für Freizeit im Freien
Der Marktführer ist Top-Marke für den Bereich Spiel, Sport und Freizeit — und hat eine ganz besondere Eislauf-Historie.
Wuppertal. Das Bergische Land mit seinen erfindungsreichen Menschen hat viele Marktführer hervorgebracht - Remscheids Werkzeugindustrie ist dafür ein gutes Beispiel. Am Remscheider Jägerwald sitzt aber ein ganz anderer bergischer Spitzenreiter. Das Unternehmen Hudora mit rund 60 Mitarbeitern ist top im Bereich Spiel, Sport und Freizeit - und europäischer Marktführer im Sektor Scooter, Skater und Skateboards.
Das zeigen die sogenannten Euro-Toys-Zahlen, die vom Marktforschungsunternehmen NPD regelmäßig erhoben werden. Produktmanager Markus Rüther: „Das Unternehmen hat sich vom ursprünglichen Schlittschuhproduzenten zur starken Marke im Bereich Outdoor entwickelt.“
Dazu zählen etwa Trampoline, Tore, Basketballkörbe, alles, was im Freien gespielt werden kann. Den Schriftzug Hudora wird man auf etlichen solcher Produkte wiederfinden. Die bedeutenden Handelsunternehmen haben Hudora im Programm.
Das war ein langer Weg, den der 1919 von Hugo Dornseif in Radevormwald gegründete Familienbetrieb bis zur heutigen Bedeutung zurücklegen musste. Und: Die Dornseifs haben immer noch das Sagen. Hudora war als Schlittschuhhersteller schnell Ausrüster internationaler Spitzensportler geworden. Kilius/Bäumler, Dagmar Lurz, Norbert Schramm, Rudi Cerne oder Kathi Witt glitten auf Hudora-Kufen zu ihren Siegen. 1956 gelang Hudora eine bahnbrechende Innovation, der Rollschuh auf Gummirollen. Zuvor wurde auf Stahlrollen gefahren.
Klar, dass Hudora in den 80er Jahren beim Rollerboot-Boom vorne dabei war. 1990 war Hudora einer der Pioniere, als die Inline Skates in Deutschland auf den Markt kamen. Dabei standen die Rollen eben nicht mehr nebeneinander, sondern hintereinander. In kurzer Zeit erreichte Hudora eine Marktabdeckung von 20 Prozent, die in den nächsten 20 Jahren auf über 50 Prozent steigen sollte.
Als der Scooter-Boom 2000 Deutschland überrollt, ist Hudora wieder vorne dabei. In Kooperation mit der Uni Wuppertal wurde ein patentierter Klappmechanismus entwickelt. Die Produktpalette der Aluminium-Scooter wird ein Verkaufshit. Seit 1989 hat Hudora zunehmend Produktion nach Asien verlagert. 1999 zieht das Unternehmen von Radevormwald komplett nach Remscheid ins Gewerbegebiet Jägerwald um. Die Produkte werden aber weiter in Deutschland entwickelt. „Durch die ständige Optimierung von Design und Funktionalität steigern wir stetig die Qualität unserer Produkte. Dabei verlieren wir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht aus den Augen“, bemerkt dazu Hudora-Vertriebsleiter Thomas Ludwig. Die Ware verkauft sich schließlich auch über den Preis.