Quirin Bank sammelt in Wuppertal 100 Millionen Euro ein

Nach einem halben Jahr am Markt hat die Bank rund 300 Kunden.

Wuppertal. Das komplette Team stammt von einer anderen Bank. Seit einem knappen halben Jahr jedoch haben Niederlassungsleiter Frank Lause und mit ihm insgesamt sieben Kollegen neue Räumlichkeiten im ehemaligen Pasche-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße bezogen — und somit für die Quirin Bank einen neuen Standort, den 14. in Deutschland, eröffnet.

Die Besonderheit: Die Quirin Bank ist eine Honorarberaterbank — und zwar die erste in Deutschland. In den USA und in England liegt der Marktanteil solcher Banken nach Angaben von Lause bereits bei rund 20 Prozent, in Deutschland hingegen hat dieses Modell bislang noch keine vergleichbare Position.

Doch immerhin: Innerhalb des ersten Jahres, davon zeigt sich Lause überzeugt, wird die Quirin Bank in Wuppertal rund 100 Millionen Euro an Kundengeldern verwalten. Rund 300 Kunden hat die Bank bereits nach einem halben Jahr. „Wir stehen am Beginn einer neuen Entwicklung“, sagt Lause, der ebenso wie Pressesprecherin Kathrin Kleinjung und Abteilungsleiter Rainer Wegener nicht müde wird, die Unterschiede zu einer traditionellen Privatbank hervorzuheben. „Wir verkaufen ja nichts. Wir beraten ausschließlich“, erklären sie unisono und machen klar, dass ihr Honorar vom Erfolg abhängt.

Keine Provisionen, keine vorgefertigten Haus-Produkte, kein Widerspruch zwischen Kunden- und Bank-Interessen: Das sind einige der Argumente, mit denen die Honorarberaterbank auftritt.

Und das Eintrittsgeld ist bei der Quirin Bank mit einem Privatvermögen von 50.000 Euro vergleichsweise niedrig. Sie spricht von einer Demokratisierung des Private Bankings und natürlich gerne über die gut 80-jährige Kundin einer anderen Bank, der noch Anleihen verkauft wurden, die erst nach mehr als 20 Jahren auch fällig waren.

Von „Produktindustrie“ spricht Lause in diesem Zusammenhang. Und davon, dass solche Produkte eben auch den großen Apparat dahinter mitfinanzieren.