Bremme: Jetzt kommt Edeka
Heckinghausen: Der Supermarkt soll Ende des Jahres eröffnen. Die Backsteinriegel sollen erhalten bleiben.
Wuppertal. Goldene Gerste und grüner Hopfen ranken über der Hausnummer 56 an der Albertstraße in Heckinghausen. Das Portal daneben ziert der Schriftzug "Brauerei Carl Bremme". Wo der Firmengründer einer der größten regionalen Brauereien einst warb, "gutes Bier zu brauen", steht seit Jahren ein marodes Industriegelände. Abgesehen von Kleingewerbe und Ateliers ist vom Glanz alter Tage nicht viel geblieben. Jetzt soll die Bremme aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt werden.
Die Edeka Handelsgruppe errichtet auf dem historischen Brauerei-Gelände zwischen Heidter Berg und Albertstraße einen Supermarkt. Ein Lebensmittelvollsortiment mit dem Schwerpunkt auf Frischeprodukte soll das Angebot auf 2200 Quadratmetern ausmachen. Dazu kommt ein Getränkemarkt mit knapp 600 Quadratmetern Fläche.
Und es tut sich schon was in Heckinghausen. Seit vergangener Woche ist das Baugerüst montiert, der Zeitplan steht. "Die Eröffnung ist für Ende dieses, Anfang kommenden Jahres anvisiert", sagt Stephan Steves von der Geschäftsführung Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr im Gespräch mit der WZ. Die umliegende Wohnbebauung, so Steves, werde von dem Bauvorhaben unberührt bleiben. Dafür werde der markante Backsteinriegel, der zum historischen Brauereigelände gehört und unter Denkmalschutz steht, als "Markenzeichen" gewahrt und in das neue Markt-Konzept integriert.
Seit fast einem Jahrzehnt wurde über die Zukunft der Brauerei-Fläche diskutiert. In der öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Heckinghausen, an der auch Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) teilnahm, gab es diese Woche Klarheit. "Endlich!", seufzte Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU), was einem Stoßgebet glich.
Immerhin: Die BV Heckinghausen hatte sich die An- und Umsiedlung des Einzelhandels auf dem ehemaligen Bremme-Gelände als politischen Schwerpunkt dieser Legislaturperiode vorgenommen. Brüssermann: "Die unendliche Geschichte hat jetzt ein Ende." Und auch wenn die Bestimmung der Brauerei nun eine andere wird, erinnert das Portal die Wuppertaler an die vermeintlich besseren Zeiten des "guten Bieres" von Carl Bremme aus Barmen.