EDE baut einen neuen Online-Vertrieb auf
Das Unternehmen will Amazon Paroli bieten. Investitionen in Kita und Parkhaus.
Wuppertal. Das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler (EDE) hat den Umsatz in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres nach einem hochdynamischen Start zwar um vier Prozent auf rund 3,56 Milliarden Euro erhöht. Dem Ehrgeiz des Unternehmens entsprechen die Zahlen nach einem Abflauen des Geschäfts in den Sommermonaten aber nicht, wie Andreas Trautwein, Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärt. Denn noch liegt der Umsatz hinter Plan.
Da Trautwein auf dem Markt selbst keine großen Impulse sieht, sei das EDE gehalten, die Dinge selbst anzustoßen. Noch nicht in diesem Jahr, wohl aber ab dem ersten Quartal des kommenden Jahres soll das unter anderem mit der Einrichtung eines zusätzlichen Vertriebskanals geschehen.
Denn das EDE stellt dem Handel eine Online-Plattform zur Verfügung. Die orientiert sich konsequent an den Stärken des regionalen Fachhandels und soll reinen Online-Anbietern wie Amazon oder in der Branche verstärkt auftauchenden anderen Online-Plattformen Paroli bieten.
Die neue EDE-Plattform aufzubauen, koste Geld, viel Geld, wie es hieß. Wie viel genau, wurde nicht verraten. Klar ist aber, dass das EDE Amazon nicht mit den Stärken der Konkurrenz (Preiskampf) schlagen will. Das EDE stellt eher eine Branchenführerschaft mit dem kompletten Warensortiment, regionaler Nähe des Handels und einer Absicherung des Zahlungsausfallrisikos durch die Etris-Bank (100-prozentige EDE-Tochter) in Aussicht. Zielgruppe der EDE-Online-Plattform sind professionelle Handwerker sowie kleine und mittelständische Unternehmen.
Auf die Weiterentwicklung des EDE an der Dieselstraße haben diese Dinge keinen Einfluss. Rund neun Millionen Euro hat das EDE für den Bau des neuen Mitarbeiter-Parkhauses mit 400 Parkplätzen, eine neue Präsentationshalle und die kurz vor der offiziellen Eröffnung stehenden Kindertagesstätte „Die EDEfanten“ investiert. Und die Zahl der Auszubildenden hat jetzt den Höchststand von 64 erreicht, nachdem 19 junge Menschen im August ihre Ausbildung im Unternehmen begonnen haben.