Juniormesse: Tolle Ideen sind nur der Anfang
Schüler präsentierten selbstentwickelte Produkte — von ausgefallenen Uhren und Taschen bis zu Handyladestationen.
Wuppertal. Die Passage des City Arkadens wurde am Mittwoch noch ein klein wenig bunter als sonst: 19 Messestände wurden inmitten des alltäglichen Trubels vor den Geschäften platziert, um neugierige Passanten anzulocken. Nur sind die Verkäufer in diesem Fall zwischen 16 und 18 Jahren alt und gehen noch zur Schule.
Das ist der Sinn der nunmehr 15. Juniormesse in NRW, die erstmals in Wuppertal stattfand. An den teilnehmenden Schulen, darunter auch das Bayreuther-Gymnasium und das Berufskolleg Barmen, setzten sich Schülergruppen über Monate hinweg zusammen, um nicht nur eine zündende Geschäftsidee, sondern auch eine geeignete Firmenstruktur zu finden.
Die Vereinigung bergischer Unternehmerverbände beteiligt sich an dem Projekt und unterstützt dabei immer wieder Schulen aus der Region, so Pressesprecher Jürgen Steidel: „Wo kann man Wirtschaft besser verstehen und danach handeln, als in der Praxis? Die Schüler lernen sämtliche Prozesse kennen, sie müssen sich organisieren, sich finanzieren — nicht selten sind aus tollen Ideen später echte Selbstständigkeiten gegründet worden.“
Eine Chance darauf haben auch Schüler des Gymnasiums Bayreuther Straße mit ihrer Firma „Oakmade“: Fleißig wurde organisiert, geschreinert und gebastelt, bis der gewünschte Blitz neben dem Akkuzeichen auf dem Smartphone aufblinkte — eine Handyladestation aus rustikaler Eiche, eine Kombination aus Natur und Technik war geschaffen.
Handgemachte Holzprodukte für das Smartphone, ob Samsung oder iPhone, diese Idee sei in Gruppenarbeit entstanden, erklärt die Schülerin Viktoria Lange (17): „Der Vater eines Mitschülers stellt uns das Material und seine Werkstatt gegen kleines Geld zur Verfügung.“ Einfallsreichtum und Kontakte sind eben von Vorteil.
Etwas ganz anderes präsentierten die Schüler des Berufskolleg Barmen. Unter dem Namen „HAK Sticks & Games“ wollen sie neben Hüllen für USB-Sticks ein Gesellschaftsspiel zum Thema Inklusion an den Mann bringen.
Der 17-jährige Michelle Unger kennt die Spielregeln in- und auswendig - von Aktionskarten über Freundschaftskarten geht es bei diesem Spiel doch vor allen Dingen darum Behinderte und Nichtbehinderte Menschen näher zusammenzubringen und ein Verständnis füreinander zu entwickeln.
Demnach steht etwas ganz anderes als Profit im Vordergrund des Projekts Junior. Sozialdezernent Stefan Kühn betonte, es ginge weniger darum den nächsten Apple- oder Facebook-Giganten zu entdecken, als darum für die Zukunft zu lernen und einen Nutzen zu stiften: „Unternehmer müssen unternehmen.“