Wuppertaler Technik für die WM

Riedel Communications ist in allen Stadien vertreten und sorgt unter anderem für die Bildübertragung.

Wuppertal/Kapstadt. Wenn ab Freitag aus den Fußball-WM-Stadien Südafrikas bei ARD und ZDF die Spiele übertragen werden und die zahlreichen Helfer in den Stadien miteinander kommunizieren, spielt Technik aus Wuppertal wieder einmal eine wichtige Rolle: Riedel Communications mit Sitz an der Uellendahler Straße ist in sämtlichen Stadien mit einem digitalen Funknetz vertreten.

Dazu kommen 3000 Funkgeräte, 14 alle miteinander vernetzte Funkstationen, 2000 so genannte Interkom-Ports (Anschlüsse in den Systemen) inklusive 700 Sprechstellen sowie 300 der Belt-Packs, die Veranstalter-Mitarbeiter am Gürtel tragen. Riedel, bislang eher als Spezialist für die Kommunikation hinter den Kulissen zuständig und beispielsweise im Einsatz, wenn zur Eröffnung Olympischer Spiele Tausende von Protagonisten ihre Regieanweisungen erhalten, transportiert diesmal zudem nicht nur digitale Audio-Signale im Stadion, sondern ist auch Lieferant glasfaserbasierter HD-Videoübertragungssysteme, die die Ü-Wagen von ARD und ZDF beliefern.

Neu im Einsatz ist auch eine kabellose Video-Signalübertragung vom Hubschrauber aus. Sieben solcher Systeme stammen von der Uellendahler Straße.

Einsätze wie die bei einer Fußball-WM gehören mittlerweile zum Standardprogramm des Wuppertaler Unternehmens. Auch deshalb arbeitet Riedel zunehmend mit Partnern zusammen - und ist selbst nur mit etwa einem Dutzend Mitarbeiter in Südafrika präsent. Darunter ist auch Firmengründer Thomas Riedel, dem erst jüngst bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver die Ehre zuteil wurde, als sogenannter "Freund der Spiele" die Fackel einige hundert Meter weit tragen zu dürfen.

Ob es für die Riedel-Mitarbeiter auch ein Bonus ist, bei der WM arbeiten zu dürfen. Sprecher Andreas Hilmer: "Erst einmal ist das harter Job. Die Kollegen sind wochenlang von zu Hause weg und der Arbeitstag ist nicht nach acht Stunden beendet." Mit Start der Spiele steige aber auch immer die Fieberkurve.

Und was ist, wenn wie bei der EM vor zwei Jahren die Fernsehbilder minutenlang weg bleiben? "Wenn es auf den deutschen Bildschirmen schwarz wird, kann das an Riedel liegen, wird es aber nicht", sagt Hilmer. Vor zwei Jahren jedenfalls war Riedel am Bildausfall nicht beteiligt. Damals war ein Stromausfall die Ursache. Das Notstromaggregat war nicht in Betrieb und brauchte Minuten, bis es verlässlich arbeiten konnte.