Wissenschaftliches Talent an der Universität ausgezeichnet
Insgesamt 14500 Euro gab es für die besten Dissertationen und Examensarbeiten.
Wuppertal. Das war eine höchst anspruchsvolle Kost, die bei der Verleihung der Preise für herausragende Leistungen an der Bergischen Universität im Gästehaus des Campus Freudenberg geboten wurde. Für Denksportaufgaben der gehobenen Art sorgten die Preisträger selbst, die Ergebnisse ihrer Arbeiten in Kurzreferaten in sehr komprimierter Form präsentierten. Und das Spektrum reichte dabei von aktuellen naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Fragen bis hin zum Kunstpreis der Bergischen Universität, der in diesem feierlichen Rahmen zum zweiten Mal verliehen wurde.
Die Qualität der Arbeiten sowie ihre Relevanz für die Forschung und Wirtschaft waren ein eindrucksvoller Beleg für die Qualität der Lehre und Forschung in Wuppertal. Zu den Preisträgern zählten in diesem Jahr eine Reihe von Jungakademikern, die aus Wuppertaler Schulen stammen. 14 500 Euro waren insgesamt für herausragende akademische Leistungen ausgelobt worden. Die Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität (GFBU), deren Vorsitzender Professor Johannes Köbberling die Preisverleihung moderierte, vergab allein 9500 Euro an sechs junge Akademiker, die Fudickar-Stiftung einen Preis in Höhe von 1000 Euro und das Wuppertaler Unternehmen Wiesemann Theis GmbH hatte den mit 3 000 Euro dotierten „Serendipity Preis“ gestiftet, den die Romanistin Nadine Eichler erhielt. Mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD) 1000 Euro wurde Galina Bernice Mouenidiambou aus Gabun als beste ausländische Studentin ausgezeichnet.
Dass sie am Beginn einer großen wissenschaftlichen Laufbahn stehen, deuteten der Mathematiker und Informatiker Karsten Kahl sowie der Chemiker Henrik Kersten (Massenspektronomie) eindrucksvoll an.
Es wird zwar nicht allen Zuhörern an diesem Abend gelungen sein, ihren Gedanken bis ins letzte Detail zu folgen, aber dennoch kam angesichts der Präzision des Vortrags nie auch nur der Hauch eines Zweifels daran auf, dass die von der Deutschen Bank gestifteten Dissertationspreise zu jeweils 2500 Euro an die richtige Adressen gegangen sind. Karsten Kahl hat sein Abitur am Carl-Duisberg-Gymnasium gemacht, sein Doktorvater ist Professor Andreas Frommer. Bei der Vorstellung seiner Arbeit „Adaptive Algebraic Multigrid for Lattice QCD Computations“ konnte er die Zuhörer mit der Entwicklung eines effizienten algebraischen Mehrgitterverfahrens beeindrucken. Es bleibt die Erkenntnis, dass immer leistungsfähigere Supercomputer zwar ein Mittel zu schnelleren Berechnungen sind, mathematische Lösungen aber der eigentliche Wege zum Fortschritt.
Der 1. Preis für Examensarbeiten der GFBU (2000 Euro) ging an einen weiteren Wuppertaler. Justus Just hat sein Abitur am Gymnasium Bayreuther Straße gemacht, wo seine ehemaligen Physiklehrer nun stolz auf ihn sein dürfen. Zwei zweite Preise gingen an den Chemiker Stefan Jung aus Remscheid, der sein Abitur am Gymnasium Siegesstraße baute, und den Anglisten Boris Kühne.
Einen optischen Leckerbissen präsentierte Momo Trommer für ihr Kunstwerk mit dem Titel „Parade“. Auf dem Müll gefundene Kuscheltiere hat die Kunststudentin mit heißem Wachs präpariert und auf einem Regal vor einer Rauhfasertapete platziert — das trifft ins Herz.